Lipödem oder Lymphödem? |
Isabel Weinert |
05.08.2025 12:00 Uhr |
Wie das Lipödem ist auch das Lymphödem eine chronische Krankheit, die dringend möglichst frühzeitig behandelt werden muss, um zu verhindern, dass sie unaufhaltsam voranschreitet. Wie beim Lipödem spielt auch beim Lymphödem die Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE) eine bedeutende Rolle, um überschüssige Flüssigkeit im Gewebe abzutransportieren, den Lymphabfluss zu verbessern und entzündliche Prozesse einzudämmen.
Die KPE besteht aus drei Komponenten: der manuellen Lymphdrainage, der Kompressionstherapie und aus speziellen körperlichen Übungen, die den Lymphfluss anregen. In manchen Fällen kommen außerdem Entstauungsgeräte zum Einsatz. Ein operativer Eingriff steht zur Debatte, wenn sich ein Lymphödem trotz einer halbjährigen konsequenten KPN nicht bessert und/oder den Betroffenen stark belastet.
Weil das Risiko für ein Lymphödem bei Frauen mit Brustkrebs besonders ausgeprägt ist, sollten diese im Rahmen der Brustkrebsbehandlung auch erlernen, was in ihrem Fall helfen kann, damit ein lymphödem möglichst nicht entsteht.
Verwechslungen zwischen Lip- und Lymphödem kommen leider immer wieder vor. Es existieren jedoch deutliche Unterschiede:
Nicht in jedem Fall lassen sich beide Erkrankungen klar voneinander abgrenzen. So bildet sich bei Lipödem-Patienten, die bereits lange Zeit unerkannt unter der Krankheit leiden, mitunter zusätzlich ein sekundäres Lymphödem aus. Das liegt daran, dass das viele Fettgewebe – zumal, wenn auch noch eine Adipositas besteht – den Lymphtransport quasi abdrückt und somit stört. Bei Verdacht auf Lip- oder Lymphödem gilt es auch deshalb in jedem Fall, schnell therapeutische Maßnahmen einzuleiten.