PTA-Forum online
Gegen Stau und Steine

Lösung bei Gallenproblemen 

Völlegefühl, Blähungen, Übelkeit – Gallenprobleme zeigen sich oft unmittelbar nach dem Essen. Die Ursachen sind vielfältig, auch die »Abnehmspritze« kann zu Beschwerden beitragen.
Barbara Döring
13.06.2025  14:00 Uhr

Unseriöse Methode

Nicht chirurgische Maßnahmen sind nur begrenzt gegen Gallensteine wirksam. Das Medikament Ursodeoxycholsäure (UDCA) ist zugelassen zur Auflösung von sehr kleinen Steinen oder Gallengrieß – zähflüssig eingedickter Gallenflüssigkeit vermengt mit winzigen Gallensteinchen. Eine Stoßwellentherapie, bei der die Steine mithilfe von Druckwellen zertrümmert werden, wird nicht mehr empfohlen, da ein hohes Rückfallrisiko besteht. Die »Leberreinigung nach Clark und Moritz« verspricht die Auflösung der Steine mithilfe einer Mischung aus Speiseöl, Zitrussäften und Bittersalz. Laut Deutscher Leberhilfe handelt es sich um eine unseriöse Methode, bei der Anwendern weißgemacht würde, bei den verhärteten, verfärbten Kotklumpen handele es sich um ausgeschiedene Gallensteine. Dabei ist lediglich der Stuhlgang durch die verbreichte Fettmischung verändert.

Um Gallensteinen vorzubeugen, empfiehlt die Deutsche Leberhilfe eine gesunde Ernährung und Bewegung. Die Behandlung chronischer Leberkrankheiten könne zudem der Bildung von Bilirubinsteinen entgegenwirken. Vorbeugend UDCA einzunehmen, sei nur in bestimmten Fällen angezeigt, etwa nach Adipositas-Chirurgie oder einem angeborenen Risiko für Gallensteine. Kaffee könne bedenkenlos getrunken werden. Ihm wird sogar eine vorbeugende Wirkung nachgesagt, auch wenn die Datenlage widersprüchlich ist.

Selten sind Gallenblasenbeschwerden auf Tumoren zurückzuführen. Bösartige Gallenblasenkarzinome machen lediglich etwa 2 Prozent aller bösartigen Tumoren beim Menschen aus. In 90 Prozent der Fälle tritt der Krebs in Zusammenhang mit Gallensteinen auf, sodass der Tumor in der Regel im frühen Stadium im Rahmen der Steinentfernung als Zufallsbefund entdeckt wird. Mögliche Symptome sind Druckschmerzen im rechten Oberbauch, die mit Übelkeit und Erbrechen einhergehen können.

Probleme durch »Abnehmspritze«

Forschende des Peking Union Medical College haben kürzlich die Ergebnisse einer Metaanalyse publiziert, nach der die Behandlung mit GLP-1-Rezeptoragonisten das Risiko für Erkrankungen der Gallenblase und andere Gallenbeschwerden erhöhen kann. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal »JAMA Internal Medicine« veröffentlicht. Daten aus Studien mit mehr als 103.000 Patienten zum Einsatz von GLP-1-Rezeptoragonisten bei Typ-2-Diabetes wurden dafür einbezogen. Berücksichtigt wurden zudem Studien mit mehr als 11.000 Teilnehmern, bei denen die Präparate zur Gewichtsreduktion zum Einsatz kamen.

Insgesamt zeigte sich ein um 37 Prozent erhöhtes relatives Risiko für Erkrankungen der Gallenblase oder andere Gallenbeschwerden. Das absolute Risiko war laut der Studienautoren jedoch niedrig. Die Risikoerhöhung sollte gegen die Vorteile einer Behandlung mit GLP-1-Rezeptoragonisten abgewogen werden. Erfolgte die Anwendung in niedriger Dosierung und unter 26 Wochen, war das Risiko nicht erhöht.

Bei Kindern treten Gallensteine sehr viel seltener auf als bei Erwachsenen. Neben Übergewicht und Fehlernährung können bei ihnen Erkrankungen des Stoffwechsels und der Blutbildung Gallensteine fördern. Zu den seltenen Erkrankungen zählt die Choledochuszyste, bei der sich durch Zysten die Gallenwege erweitern. Die Ursache ist nicht vollständig geklärt. Die Zysten können wiederholte Entzündungen verursachen und zu Schädigungen von Leber und Bauchspeicheldrüse führen. Manche Kinder sind komplett beschwerdefrei, andere leiden unter rechtsseitigen Ober- oder Unterbauchbeschwerden. Die einzige Therapieoption ist eine Operation, bei der die veränderten Gallenwege mit Gallenblase entfernt werden. 

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa