Lungenkrebs-Früherkennung kommt |
Wie bei jeder Röntgenuntersuchung gibt es bei der CT-Untersuchung eine Strahlenbelastung, die möglicherweise selbst zur Entstehung von Krebs beitragen kann. Das Bundesamt für Strahlenschutz schätzt, dass bei weniger als 3 von 1000 Frauen und bei rund 1 von 1000 Männern innerhalb von 25 Jahren Krebs entsteht. Im Verhältnis zur normalen Krebsinzidenz sei das aber akzeptabel, sagt Sauerland.
Außerdem sei möglich, dass es falsch-positive Ergebnisse gebe und verdächtige Veränderungen sich am Ende als gutartig herausstellen. Patienten müssten sich dann möglicherweise einer Untersuchung unterziehen, etwa einer Biopsie, obwohl das nicht nötig gewesen wäre.
Insgesamt überwiegt für die Zielgruppe der Nutzen die Risiken, so die Einschätzung des Bundesamts für Strahlenschutz. Dafür sei aber ein stringentes Qualitätsmanagement für den gesamten Früherkennungsprozess und eine regelmäßige Evaluation der Maßnahme »unabdingbar«.
Das kann noch einige Monate dauern. Der G-BA schätzt, dass es voraussichtlich im April 2026 so weit ist. Nach dem G-BA-Beschluss muss zunächst das Bundesgesundheitsministerium Rückmeldung geben. Bestehen keine Einwände, müssen Ärzte und Krankenkassen sich auf eine Vergütung einigen. Dafür haben sie bis zu sechs Monate Zeit. Erst danach können niedergelassene Ärztinnen und Ärzte die neue Leistung mit gesetzlichen Krankenkassen abrechnen.
Theoretisch können Betroffene die CT-Untersuchung schon seit Juli 2024 in Anspruch nehmen – allerdings vorerst auf eigene Kosten. Damals trat die Verordnung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz in Kraft, die Grundlage für den G-BA-Beschluss ist.
Der Gemeinsame Bundesausschuss ist das höchste Beschlussgremium der Selbstverwaltung im deutschen Gesundheitswesen. Er bestimmt in Form von Richtlinien, welche medizinischen Leistungen die rund 74 Millionen Versicherten der gesetzlichen Krankenversicherung beanspruchen können.
Jedes Jahr erkranken nach Angaben des DKFZ rund 56.500 Menschen in Deutschland an Lungenkrebs. Bei Männern ist Lungenkrebs demzufolge mit rund 28.000 Verstorbenen pro Jahr die häufigste Krebs-Todesursache. Bei Frauen ist es mit 17.000 Todesfällen die zweithäufigste.
In Deutschland seien bei Männern vermutlich neun von zehn, bei Frauen mindestens sechs von zehn Lungenkrebserkrankungen auf das aktive Rauchen zurückzuführen.