Luststeigerung unter Lebensgefahr |
Katja Egermeier |
30.10.2024 16:30 Uhr |
Das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz rät dringend davon ab, potenzsteigernde Mittel im Internet zu bestellen. Aktuell warnt es speziell vor einer Trinkschokolade aus der Türkei. / © Getty Images/fcafotodigital
Die Potenz-Schokolade »Laxpel Chocolate« aus der Türkei sei im Internet bestellbar und dem Zoll bei der Einfuhr nach Deutschland aufgefallen. Wie eine Untersuchung des LUA ergab, enthält die Trinkschokolade zwei nicht deklarierte Wirkstoffe: Sildenafil (zugelassenes Arzneimittel: Viagra®) und Tadalafil (zugelassenes Arzneimittel: Cialis®). Beide Wirkstoffe sind in Deutschland zulassungs- und verschreibungspflichtig und dürfen nur unter ärztlicher Aufsicht zur Behandlung von Erektionsstörungen eingesetzt werden.
Verpackung und Inhalt von „Laxpel Chocolate“ / © © LUA
Dazu komme, dass die Dosierung in »Laxpel« die übliche therapeutische Dosis in legal zugelassenen Medikamenten deutlich überschreitet. Das mache den Verzehr lebensgefährlich, so das LUA, denn beide Wirkstoffe könnten gravierende Nebenwirkungen wie Bluthochdruck, Schwindel, Verdauungs- und Sehstörungen hervorrufen – selbst bei sachgerechter Anwendung. Werden gleichzeitig Herzmedikamente eingenommen, drohe Lebensgefahr. Vor allem diese kardiologischen Bedenken sind der Grund, warum die zugelassenen Potenzmittel in Deutschland bislang nicht aus der Rezeptpflicht entlassen worden sind.
»Laxpel« ist demnach ein illegales Medikament, das in Deutschland nicht verkauft werden darf. Laut Arzneimittelgesetz ist der Handel damit eine Straftat. Das Gleiche gelte für das Potenzmittel »Wonderful Honey«, vor dem kürzlich ebenfalls gewarnt wurde, weil es nicht deklariertes Sildenafil enthält. Eine Übersicht über gefährliche Potenzmittel aus dem Internet bietet das LUA auf seiner Website. Verbrauchern werde dringend davon abgeraten, solche potenzsteigernde Mittel im Internet zu bestellen.