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Stickstoffdioxid, Feinstaub & Co.

Macht schmutzige Luft Covid-19 gefährlicher?

Starke Luftverschmutzung und schwerere Verläufe der Corona-Krankheit Covid-19 stehen möglicherweise in einem Zusammenhang. Das sagen zumindest bestimmte Forscher, andere sind skeptisch.
dpa
23.04.2020  14:00 Uhr
Macht schmutzige Luft Covid-19 gefährlicher?

Wie eine Studie des Geowissenschaftlers Yaron Ogen von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) zeigt, sind in Regionen mit einer dauerhaft hohen Schadstoffbelastung deutlich mehr Menschen nach der Infektion mit dem Coronavirus gestorben als in anderen Regionen. Auch eine Studie von US-amerikanischen Forschern der Harvard-Universität deutet darauf hin, dass es einen Zusammenhang gibt. Pneumologen äußern sich zurückhaltender.

Ogen analysierte in seiner Studie Satelliten-Daten zur Luftverschmutzung auf der Erde, Wetterdaten zu Luftströmen und Angaben zu Todesfällen, die mit der neuartigen Lungenkrankheit in Verbindung stehen, aus Italien, Frankreich, Spanien und Deutschland.

Das Ergebnis: Vor allem in den Regionen, die besonders stark mit Stickstoffdioxid belastet sind und wo durch die Umgebung wenig Luftzirkulation möglich ist, sind Menschen nach einer Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben. »Wenn wir uns beispielsweise Norditalien, den Großraum Madrid oder die Provinz Wuhan in China anschauen, sehen wir eine Besonderheit: Sie alle sind umgeben von Bergen. Das macht es noch einmal wahrscheinlicher, dass die Luft in diesen Regionen stabil und die Belastung mit Schadstoffen höher ist«, sagte der Forscher.

Für Deutschland untersuchte er die Daten zu Luftverschmutzung und Corona-Sterbefällen auf Länderbasis. Demnach sei die Luft vor allem in Nordrhein-Westfalen, Südhessen, Bayern und an der Grenze zwischen Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz stark belastet. Aber: »Der Grad der Belastung in Deutschland ist absolut nicht vergleichbar mit dem in Norditalien.« Dort sei die Stickstoffdioxid-Konzentration zwei- bis dreimal höher als der deutsche Höchstwert.

Mehr Feinstaub, mehr Tote?

US-amerikanische Wissenschaftler der University Harvard fanden in einer Untersuchung heraus, dass eine höhere Feinstaubbelastung mit einem Anstieg der Covid-19-Sterberate zusammenhängt. Die Forscher verglichen die Luftqualität, der die Menschen in den verschiedenen US-Countys ausgesetzt sind, und die Covid-19-Todeszahlen miteinander.

Mit dem Ergebnis, dass ein kleiner Anstieg der Schadstoffbelastung in der Luft, der Menschen langfristig ausgesetzt sind, zu einem Anstieg der Covid-19-Sterbefälle führt. Wie groß der Einfluss des Faktors Umweltbelastung im Vergleich zu anderen Faktoren wie etwa Begleiterkrankungen auf den Verlauf von Covid-19 ist, kann Ogen nicht sagen. Aber genau das müsse man herausfinden, fordert er. »Um das Virus-Problem zu lösen, sollten die Wissenschaftler nicht nur Vorerkrankungen und Alter der Patienten und Toten betrachten, oder ob sie geraucht haben. Vielleicht gibt es mit Belastungen in der Umwelt nämlich noch einen wichtigen Faktor.«

Vor allem wenn junge Menschen sterben, ist es Ogen zufolge erforderlich, die Umgebung zu betrachten: »Hat der 30-Jährige neben einem Flughafen oder der Autobahn gewohnt oder war er vielleicht Fernfahrer und somit immer Abgasen ausgesetzt? Das kann eine Rolle spielen.«

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