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Brustkrebs

Mammografie-Screening senkt Sterblichkeit

Seit 20 Jahren gibt es das Mammografie–Screening für Frauen in Deutschland. Das Programm ist wirksam, wie ein Bericht zeigt. Doch es könnte weiter optimiert werden.
dpa
11.07.2025  13:00 Uhr

Zusätzliches Krebsrisiko, vermeintliche Sicherheit, Übertherapie

Beim Screening gilt es, Nutzen und Risiken abzuwägen: Einen potenziellen Nutzen haben nur erkrankte Frauen – das Risiko, etwa durch die Röntgenstrahlung, tragen hingegen alle Teilnehmerinnen. Die Untersuchung bestätige, dass der Nutzen des Screenings weitaus größer ist als das sehr geringe zusätzliche Krebsrisiko durch die Röntgenstrahlung bei der Untersuchung, erklärte Paulini.

Geschätzt etwa 7 von 100.000 Frauen, die regelmäßig am Screening teilnehmen, entwickeln einen bösartigen Tumor, der auf die Strahlenbelastung zurückzuführen ist, wie Hans–Christian Kolberg, Chefarzt der Frauenklinik am Marienhospital Bottrop, erklärt. »Das ist eine verschwindend geringe Wahrscheinlichkeit.«

Ein weiterer auf das Screening zurückgehender Risikofaktor ist Experten zufolge, dass sich teilnehmende Frauen vermeintlich sicher fühlen und seltener ihre Brust abtasten. Hinzu kommen sogenannte Übertherapien – also die Behandlung von Tumoren, von denen keine Gefahr ausgeht.

Das Programm wurde ab 2005 schrittweise zunächst für 50– bis 69–Jährige eingeführt, aktuell wird Frauen zwischen 50 und 75 Jahren alle zwei Jahre eine Untersuchung angeboten. »Unter den 50– bis 69–Jährigen nimmt jedes Jahr etwa die Hälfte der Eingeladenen am Mammografie–Screening–Programm teil«, sagte BfS–Präsidentin Paulini. Mit mehr Teilnehmerinnen ließe sich für mehr Frauen die Zehn–Jahres–Überlebensrate nach einer Brustkrebs–Erkrankung verbessern, erklärte der Bottroper Experte Kolberg, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft zertifizierter Brustzentren in Deutschland.

Wäre viel mehr möglich?

Christiane Kuhl, Direktorin der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie der RWTH Aachen, betont, mit vorhandenen diagnostischen Möglichkeiten könnte man weit mehr als die 20 bis 30 Prozent Sterblichkeitsminderung erreichen. Ein Problem sei die mangelnde Eignung der Mammografie bei sehr dichtem Brustgewebe.

Aktuell würden 20 bis 30 von 100 Frauen mit Brustkrebs nach dem Screening als gesund nach Hause geschickt. Der Tumor falle dann oft erst bei einer Tastuntersuchung als sogenanntes Intervallkarzinom auf – oder erst bei späteren Mammografien. Rund 16 Prozent der beim Screening gefundenen Karzinome hätten bereits Metastasen gebildet, seien also zu spät gefunden worden. Ausgerechnet bei den biologisch aggressiven Karzinomen versage die Mammografie zu oft.

Kuhl ist überzeugt, dass sich die Zahl der an Brustkrebs sterbenden Frauen stark senken ließe. Dazu müsse die Früherkennung besser individuell angepasst werden. So sollten etwa Frauen mit sehr dichtem Brustgewebe, bei denen eine Mammografie nicht ausreicht, alternative Früherkennungsverfahren angeboten werden – insbesondere die Magnetresonanztomographie (MRT), für die es die höchste wissenschaftliche Evidenz gebe. Dieses Verfahren liefere umso bessere Nachweise, je aggressiver ein Karzinom sei.

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