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Brustkrebs

Mammografie-Screening senkt Sterblichkeit

Seit 20 Jahren gibt es das Mammografie–Screening für Frauen in Deutschland. Das Programm ist wirksam, wie ein Bericht zeigt. Doch es könnte weiter optimiert werden.
dpa
11.07.2025  13:00 Uhr

MRT – bei vielen Frauen die weitaus bessere Wahl?

Etwa zehn Prozent der Frauen haben ein extrem dichtes Brustgewebe. Sie würden durch das derzeitige Mammografie–Screening unterversorgt, heißt es auch von der Europäischen Gesellschaft für Brustbildgebung (EUSOBI). Es gebe Nachweise, dass MRT–Untersuchungen die Brustkrebs–Sterblichkeit bei ihnen erheblich senken könne. Frauen sollten von ihren Ärzten generell über ihre Brustdichte informiert werden. Die Fachgesellschaft empfiehlt, Frauen im Alter von 50 bis 70 Jahren mit extrem dichter Brust alle zwei bis vier Jahre ein MRT–Screening anzubieten.

In Deutschland müssen Frauen in diesen Fällen MRT–Untersuchungen selbst zahlen. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die etwa 350 Euro für eine Früherkennungs–MRT nur bei einem nachweislich deutlich erhöhten Risiko für Brustkrebs – etwa bei einer BRCA1– oder BRCA2–Genmutation oder familiärer Belastung. »Auch wenn Mammografie und Ultraschall keine eindeutigen Ergebnisse liefern, kann ein MRT zur weiteren Abklärung von unklaren Befunden eingesetzt werden«, erklärte Kolberg.

Behandlung bleibt ein Faktor

Einen weiteren Ansatzpunkt für eine stärkere Senkung der Sterblichkeit sieht Kolberg in einem noch stärkeren Fokus der Brustkrebs–Therapie auf zertifizierte Brustzentren. Auch die Autoren der Studie geben zu bedenken, dass der Nutzen des Screening–Programms über den der Früherkennung hinausgehen könnte – durch den Einfluss auf die Qualität der weiteren klinischen Versorgung. Bei einem auffälligen Befund im Programm würden Frauen typischerweise an ein zertifiziertes Brustzentrum verwiesen – bei Frauen mit einer Diagnose außerhalb des Programms sei das weniger wahrscheinlich.

Es mache sich deutlich bei der Sterblichkeitsrate bemerkbar, sich nicht in einem zertifizierten Brustzentrum behandeln zu lassen, betonte Kolberg. Noch immer würden in Deutschland etwa 8.000 Frauen jährlich außerhalb solcher Zentren behandelt. »Das muss sich ändern.«

Screening künftig auch für 45– bis 49–Jährige?

Näher an der Umsetzung ist eine andere Maßnahme: eine erneute Erweiterung der ins Mammografie–Screening einbezogenen Altersgruppen. Im vergangenen Jahr hatte das BfS berichtet, dass die Teilnahme am Programm auch für Frauen ab 45 Jahren mit mehr Nutzen als Risiken verbunden ist. Das Screening kann die Brustkrebs–Sterblichkeit demnach bei 45– bis 49–Jährigen um rund 20 Prozent reduzieren.

Das Bundesamt empfiehlt darum, die untere Altersgrenze für die Teilnahme von 50 auf 45 Jahre herabzusetzen. In der Altersgruppe zwischen 45 und 50 Jahren erkranken laut BfS in Deutschland jedes Jahr etwa 5.000 Frauen an Brustkrebs.

Die Auswertung zum Nutzen des Screening–Programms wurde vom BfS koordiniert und von der Universität Münster federführend durchgeführt. Es wurden Daten aus den Jahren 2009 bis 2018 berücksichtigt, dabei wurden Quellen wie Krankenkassen– und Krebsregisterdaten kombiniert. »Die Ergebnisse sind für alle Bevölkerungsschichten und Regionen Deutschlands repräsentativ«, sagte Paulini.

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