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»Wir wollen kein Mitleid«

Mehr Akzeptanz für Menschen mit Seltenen Erkrankungen

Wenn Menschen mit Seltenen Erkrankungen anderen von ihren Krankheiten erzählen, reißen die Reaktionen oftmals alte Wunden wieder auf. Betroffene wünschen sich weniger drastische Kommentare und mehr Akzeptanz.
dpa/PTA-Forum
28.02.2023  08:30 Uhr

Menschen mit Seltenen Erkrankungen wünschen sich weniger Stigmatisierung und mehr Akzeptanz in der Gesellschaft. Andere Menschen reagieren oft mit peinlichem Schweigen oder sprechen von einer »furchtbaren« oder »schrecklichen« Krankheit, sagte Nadine Großmann vom Vorstand des Vereins Loudrare anlässlich des Tages der Seltenen Erkrankungen, der seit 2008 jährlich am letzten Tag im Februar, dieses Jahr am 28. stattfindet. »Wir wollen aber kein Mitleid«, so die Berlinerin. Der Verein will Betroffenen eine Stimme geben und mit der Kampagne #wiedu in verschiedenen deutschen Städten deutlich machen, dass sie Menschen wie andere auch sind.

Viele Reaktionen kämen aus Unwissenheit, seien unbedacht und nicht böse gemeint. »Ja, es ist nicht leicht, mit meiner Erkrankung zu leben. Sie führt zu vielen Mobilitätseinschränkungen. Aber ich möchte nicht ständig mit negativen Begriffen assoziiert werden. Die Krankheit ist ein Teil von mir und ich kann sie nicht einfach wegzaubern«, sagt die 31-Jährige mit dem seltenen Gendefekt Fibrodysplasia Ossificans Progressiva (FOP).

Gerade einmal 45 Menschen seien in Deutschland mit dieser Diagnose bekannt. Bei der Wundheilung bildet sich kein Narbengewebe, sondern Knochen. Selbst kleine Verletzungen können dazu führen, dass Gelenke plötzlich unbeweglich werden und sich der Körper langsam versteift.

Echtes Interesse gewünscht

»Die Knochen entstehen dort, wo sie nicht hingehören«, so die Biochemikerin der Freien Universität Berlin, die momentan in Philadelphia an ihrer eigenen Krankheit forscht. »Wenn uns immer wieder jemand sagt, die Krankheit sei furchtbar, müssen wir es immer wieder von neuem verarbeiten und uns damit auseinandersetzen«, so Großmann. Dies könne immer wieder Wunden aufreißen. »Das ist für uns am schlimmsten«, sagt sie. Dabei seien die Erkrankungen gar nicht unbedingt immer furchtbar. »Wir arrangieren uns damit. Man findet seinen Weg«, so die Forscherin.

»Es würde uns viel mehr helfen, wenn die Menschen neutral reagieren und echtes Interesse zeigen. Dann kann man auch offen in ein Gespräch gehen«, so Großmann. Auch mehr Inklusion in Kitas und Schulen würde aus ihrer Sicht helfen, das Seltene eher als normal zu betrachten.

In der Kampagne stellt der Verein neben Großmann fünf weitere Menschen mit Seltenen Erkrankungen vor. In Deutschland gelten demnach rund 8000 Erkrankungen als selten, für 95 Prozent gibt es laut Verein keine zugelassene Therapie. Etwa vier Millionen Patienten sind demnach in Deutschland von einer Seltenen Erkrankung betroffen. In der EU gilt eine Erkrankung als selten, wenn höchstens 5 von 10.000 Menschen von ihr betroffen sind.

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