Mehr Real Life für die Seele |
Isabel Weinert |
14.03.2025 11:00 Uhr |
Bewegung und der Austausch mit anderen Kindern sollten in jungen Jahren nicht zu kurz kommen. / © Adobe Stock/Sergey Novikov
Zu diesem Ergebnis kamen Forschende in Finnland im Rahmen einer prospektiven Beobachtungsstudie, die in »Jama Network Open« zu finden ist. In Finnland werden Jugendliche und junge Erwachsene vor allem wegen psychischer Störungen krankgeschrieben. Diese Erkrankungen setzen oft den Startschuss für einen langwierigen psychiatrischen Leidensweg. Die Wissenschaftler wollten deshalb herausfinden, warum diese Krankheiten so häufig sind beziehungsweise was sie mit verursacht. Dazu befragten sie im Rahmen der PANIC-Studie (»Physical Activity and Nutrition in Children«) Sechs- bis Neunjährige per Fragebogen dazu, wie viel Zeit sie mit Medienkonsum verbrachten, wie viel sie sich bewegten, was sie aßen und wie viel sie schliefen.
Zudem trugen die Befragten über vier Tage einen Tracker, der ihre körperliche Aktivität aufzeichnete. Die Wissenschaftler wiederholten das Ganze bei denselben Probanden nach zwei und nach acht Jahren und bestimmten in der Abschlussuntersuchung validiert Stresslevel und psychische Belastung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Das Resultat: Diejenigen Kinder und Jugendlichen, die nur wenig Zeit an Bildschirmen aller Art verbrachten und sich viel bewegten, litten am wenigsten unter Stress und unter Depressionen. Vor allem das Ausmaß der Bildschirmzeit spielte eine Rolle, weniger die Bewegung und gar nicht Ernährung und Schlaf. Letztere Resultate erklärten die Forschenden damit, dass in Finnland eine gute Ernährung und ausreichend Schlaf in aller Regel sichergestellt seien. Bei der Bewegung wiederum wirkte sich solche im Rahmen von Schul- oder Vereinssport am positivsten aus.