Menopause kann ADHS verstärken |
Die Wechseljahre können Auswirkungen auf die kognitiven Funktionen wie Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Emotionsregulation haben und den sogenannten Menopause-Gehirnnebel hervorrufen – Symptome, die auch typisch für ADHS sind. / © Adobe Stock/Agenturfotografin
Für viele Frauen markiert die Menopause eine Phase tiefgreifender körperlicher und psychischer Veränderungen. Rund 9 Millionen Frauen in Deutschland zwischen 40 und 55 Jahren sind in den sogenannten Wechseljahren; viele erleben unter anderem Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen und erhöhte Reizbarkeit, so der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen.
Sinkende Östrogenspiegel wirken sich auf Struktur, Konnektivität und Stoffwechsel des Gehirns aus, erklärt die schwedische Ärztin und Neurowissenschaftlerin Professorin Charlotte Borg Skoglund von der Universität Uppsala. Das hat Auswirkungen auf die kognitiven Funktionen wie Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Emotionsregulation. Viele Frauen berichten vom sogenannten Menopause-Gehirnnebel, wodurch das Erinnern, Planen und Wechseln zwischen Aufgaben zunehmend schwerfällt.
Für Frauen mit ADHS, das bereits durch ein Ungleichgewicht in der Hirnchemie mitverursacht wird, bedeutet das eine zusätzliche Herausforderung: Diese Symptome sind quasi klassische ADHS-Charakteristika, was zu Verwirrung führen kann: Sind das nun die Wechseljahre oder ADHS – oder beides?
Skoglund rät Frauen, die das Gefühl haben, dass sich ihre ADHS-Symptome in der Perimenopause verschlechtern, das bei ihrer Ärztin oder ihrem Arzt ansprechen, damit Therapiemöglichkeiten aufeinander abgestimmt werden können. Etwa so: