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Pro und Contra

Menstruation einfach verschieben?

Urlaub, Sport, Partnerschaft oder Arbeit – Gründe, warum die Menstruation gerade nicht passt, gibt es viele. Viele Frauen verschieben sie ganz einfach – mit der Antibabypille. Experten warnen jedoch vor einem allzu leichtfertigen Umgang mit hormonellen Kontrazeptiva.
AutorKontaktdpa
Datum 17.07.2020  14:00 Uhr

»Auch wenn schwere Komplikationen selten sind, können sie das Leben einer jungen Frau zerstören«, sagte die Vorsitzende des Arbeitskreises Frauengesundheit in Medizin, Psychotherapie und Gesellschaft, Ingrid Mühlhauser. »Als Lifestyle-Behandlung ist die Pille ungeeignet und auch nicht zugelassen.«

Pille nur für den Urlaub?

Die Pille beispielsweise nur im Sommer und dann durchgehend zu nehmen, damit die Blutung nicht im Urlaub oder am Strand stört, hält auch die Kieler Frauenärztin und Buchautorin Dorothee Struck für besonders kritisch. »Man muss wissen, dass im ersten Halbjahr der Einnahme immer das allerhöchste Risiko für Thrombosen, Embolien oder Schlaganfälle besteht. Und gerade im Sommer muss man häufig bei Urlaubsreisen viel und beengt sitzen – das verstärkt das Risiko noch.« Die Pille an sich sei nicht schlecht, so die Ärztin. »Schlecht ist nur der lockere Umgang damit.«

Die Antibabypille verhindert das monatliche Heranreifen einer Eizelle und somit auch den Eisprung. Sie wird klassischerweise 21 Tage lang genommen. In einer siebentägigen Pause kommt es zu einer Abbruchblutung. Frauen nehmen die Pille jedoch mitunter länger und verschieben damit ihre Blutung auf einen Zeitpunkt, der für sie günstiger ist. Inzwischen sind zudem Pillen für den sogenannten Langzeitzyklus auf dem Markt, die drei Monate am Stück genommen werden.

Langzeitzyklus im Grunde unproblematisch

Ein solcher Langzeitzyklus sei auch mit jeder anderen Einphasenpille möglich, sagte die Hamburger Frauenärztin und Expertin der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe, Anneliese Schwenkhagen. Das Verschieben des Zyklus an sich sei unproblematisch: »Es ist eigentlich egal, ob die Abbruchblutung nach 21, 28, 32 Tagen oder auch einige Wochen später einsetzt.« Die Erfinder der Pille hätten den Einnahmezyklus an den natürlichen Zyklus der Frau angepasst – medizinisch sei dies aber nicht zwingend nötig.

Die durchgehende Einnahme sei keine Idee der Pharmaindustrie, um mehr Pillen zu verkaufen, sondern etwas, was Gynäkologen manchen Patientinnen schon seit vielen Jahren empfehlen, so Schwenkhagen, deren Praxis auf hormonelle Störungen spezialisiert ist. Migräne, extrem starke Regelschmerzen oder die Erkrankung Endometriose seien häufige medizinische Gründe. »Da kann man durch die durchgehende Einnahme der Pille sehr viel Gutes bewirken.«

Auch eine Dauereinnahme aus Lifestyle-Gründen hält sie für problemlos. »Die aktuelle wissenschaftliche Datenlage zeigt ein vergleichbares Nutzen-Schaden-Verhältnis zwischen klassischer Pilleneinnahme und Langzeiteinnahme«, erklärte Ingrid Mühlhauser. Allerdings fehlten Studiendaten zu den Langzeitauswirkungen. Die Vor- und Nachteile sowie die Unsicherheit über langfristige Folgen müssten vom Arzt ausführlich erläutert werden. »Die Pille ist kein homöopathisches Placebo, sondern ein Medikament, das erheblich in den Hormonhaushalt der Frau eingreift.«

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