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Mikroalge gegen Lippenherpes

Aciclovir- und Penciclovir-haltige Topika sind der Goldstandard in der Therapie von Lippenherpes. Ein Mikroalgen-Extrakt schickt sich an, den lokalen Virustatika Konkurrenz zu machen – und hat zudem noch hautregenerierende Fähigkeiten.
Elke Wolf
15.11.2021  16:00 Uhr
Mikroalge gegen Lippenherpes

Jeder Betroffene weiß: Ein Spannungsgefühl an den Lippen oder an der Nase, begleitet von Kribbeln, Jucken oder Brennen, ist meist ein deutliches Indiz, dass Herpesviren im Anmarsch sind. Die Lokaltherapie verspricht den besten Erfolg, wenn man möglichst früh, also im Prodromalstadium, beginnt und dann mehrere Tage weiterbehandelt. Am effektivsten wirken chemisch-synthetische Virustatika wie Aciclovir (wie Zovirax®, auch in Kombination mit Hydrocortison) und Penciclovir (Pencivir®). Sie verkürzen den Krankheitsverlauf um durchschnittlich einen halben bis einen Tag und mildern die Symptome.

Beide hemmen die Virus-DNA-Synthese und damit die Virenvermehrung in den infizierten Zellen, indem sie als Kettenabbrecher fungieren. Das erklärt, warum es so wichtig ist, das Präparat bereits beim allerersten Kribbeln und danach in kurzen Abständen aufzutragen: Zu diesem Zeitpunkt ist die Zahl der Viren, die der Arzneistoff bekämpfen muss, noch gering – und die Wahrscheinlichkeit, den Lippenherpes in seiner vollen Blüte zu verhindern, am größten.

Hier könnte Spiralin® – ein patentierter Spirulina-platensis-Mikroalgen-Extrakt und seit rund zwei Jahren als Ilon® Lippencreme HS in den Apotheken erhältlich – eine Alternative sein, hieß es bei einer Online-Pressekonferenz des Unternehmens Cesra Arzneimittel. Studienergebnisse deuten zumindest darauf hin, dass nach der Anwendung der Creme ein Herpes labialis signifikant seltener auftritt als nach der topischen Anwendung von Aciclovir.

Die fadenförmige blau-grüne Mikroalge Spirulina platensis produziert Abwehrstoffe gegen natürliche Feinde. Diese werden nach der Ernte durch einen künstlichen Stressprozess angereichert und speziell aufbereitet, wobei der standardisierte Extrakt Spiralin entsteht, dessen Hauptinhaltsstoff ein Zuckermolekül namens Calcium-Spirulan ist. »Verschiedene In-vitro-Daten zeigen eine ausgeprägte antivirale Wirkung. Zudem konnten für Spiralin unter anderem auch entzündungshemmende, zellregenerierende sowie -schützende Eigenschaften nachgewiesen werden«, sagte Professor Dr. Kristian Reich, Dermatologe und Allergologe sowie Leiter der Translationalen Versorgungsforschung am UKE Hamburg. »Das Zuckermolekül in Spiralin verhindert das Anheften und Eindringen des Herpes-simplex-Virus Typ 1 in die Keratinozyten des Wirts, indem es sich als eine Art Film über die Zellen legt, und zeigt damit einen anderen Wirkmechanismus als Aciclovir, das ja die Replikation des Virus verhindert.«

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