Mikrobiom beeinflusst Risiko für Bauchaorten-Aneurysma |
Isabel Weinert |
13.10.2025 16:00 Uhr |
Ein Bauchaorten-Aneurysma spürt man nicht und doch kann es ab einer bestimmten Größe platzen und das Leben akut bedrohen. / © Getty Images/Nisian Hughes
Die Substanz entsteht nach dem Verzehr tierischer Nahrungsmittel über den Stoffwechsel der Darmbakterien und wird schon seit geraumer Zeit mit der Bildung arteriosklerotischer Plaques in Verbindung gebracht, Nun zeigte eine in »JAMA Cariology« publizierte und in den USA und Europa durchgeführte prospektive Kohortenstudie, dass die TMAO-Konzentration eine Aussage darüber zulässt, wie hoch das Risiko eines Menschen für ein schnell wachsendes Bauchaorten-Aneurysma (abdominal aortic aneurysm (AAA)) ist.
Es handelte sich um zwei unabhängige klinische Kohorten, eine in Uppsala, Schweden, die zweite in Cleveland, Ohio, USA, in denen die Aorten der Teilnehmenden regelmäßig mit einer Bildgebung überwacht und deren Plasma-TMAO-Konzentration durch Flüssigchromatografie und Tandem-Massenspektrometrie ermittelt wurde.
Sowohl in der europäischen Kohorte mit 237 Menschen von durchschnittlich 65 Jahren und zu 89 Prozent Männern, als auch in der US-Kohorte mit 685 Personen, die im Durschnitt 63 Jahre alt waren und zu knapp 80 Prozent Männer, war ein erhöhter TMAO-Wert signifikant mit dem Risiko für ein AAA verbunden, und vor allem für ein schnell wachsendes, für das eine chirurgische Entfernung empfohlen wurde.
Die Autoren der Studie schließen daraus, dass TMAO als Marker dazu dienen kann, diejenigen Menschen ausfindig zu machen, die wegen des Risikos auf ein schnell wachsendes AAA davon profitieren, wenn sie engmaschig auf ein AAA kontrolliert und frühzeitig operiert werden. Damit könnte sich verhindern lassen, dass ein Aorten-Aneurysma erst entdeckt wird, wenn es platzt und der betroffene Mensch dadurch in Lebensgefahr gerät.