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Darmgesundheit

Mikrobiom zwischen Hype und Hypothesen

Das Bild der Darmbakterien als bloße Verdauungshelfer hat schon längst nicht mehr Bestand. Vielmehr gilt die Darmflora als eigenes Organ, dessen Bewohner protektive und metabolische Aufgaben übernehmen. Ob sich das enterale Mikrobiom gezielt verschieben und therapeutisch nutzen lässt, ist derzeit ungeklärt.
Elke Wolf
27.07.2021  12:00 Uhr

Störfaktoren

Störungen im fein austarierten Ökosystem sind mit zahlreichen Erkrankungen assoziiert, und zwar nicht nur mit solchen, die den Magen-Darm-Trakt betreffen: neben Clostridium-difficile-Infektionen, Reizdarm, chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen auch Adipositas, Diabetes oder Allergien.

Besonders in den ersten Lebensjahren scheint die enterale Mikrobiota für Störfaktoren sensibel zu sein. Vermutlich entwickeln sich die Enterotypen bezüglich ihrer Diversität bis zum dritten Lebensjahr. Und in dieser Zeit scheint das Zusammenspiel von Immunsystem und Darmbakterien sehr prägend zu sein. Klinische Studien dokumentieren, dass Antibiotika – eine fünftägige Antibiotikaeinnahme dezimiert die Darmflora um 30 Prozent – in den ersten sechs Lebensmonaten mit einem erhöhten Risiko für Allergien, Asthma oder Ekzemen im Kindesalter verbunden ist. Ein ähnlicher Zusammenhang konnte für die Antibiotikaeinnahme im ersten Lebensjahr und der Entwicklung einer entzündlichen Darmerkrankung gezeigt werden, gleiches gilt für Übergewicht und Typ-2-Diabetes. Wer in jungen Jahren häufig oder über einen längeren Zeitraum Antibiotika einnimmt, hat mit über 60 Jahren ein erhöhtes Darmkrebsrisiko.

Die Darmflora scheint zudem nicht unerheblich an der Regulation der physiologischen Darmmotilität beteiligt zu sein. Ob ein verändertes Mikrobiom in der Lage ist, die Darmmotilität zu verändern, oder ob vielmehr eine anders getaktete Motilität die Bakterien-Gemeinschaft zu beeinflussen vermag, ist derzeit nicht geklärt. Tatsache ist, dass motilitätshemmende Medikamente wie Opiate das Gleichgewicht zwischen physiologischem Mikrobiom und pathologischen Keimen stören. Eventuell spielt eine veränderte Gallensäurebildung eine Rolle. Gleiches gilt für peripher wirkende Opiatrezeptoren wie Loperamid. Nicht direkt in die Motilität eingreifende Antidiarrhoika, wie der Enkephalinasehemmer Racecadotril, zeigen diesen Effekt im Tiermodell nicht.

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