Mit 100 Hertz gegen Reiseübelkeit |
Barbara Döring |
25.04.2025 11:00 Uhr |
Das Hören eines Tons im tieferen Frequenzbereich kann Reiseübelkeit lindern. / © Getty Images/ Layland Masuda
Zwar gibt es Medikamente gegen Reiseübelkeit, sie machen jedoch mitunter müde und benommen. Auch Ingwer ist nicht jedermanns Geschmack. Japanische Forschende entwickeln eine Alternative, bei der die Ohren eine Minute lang mit einem Ton in einer Frequenz von 100 Hertz beschallt werden, um der Störung im Innenohr entgegenzuwirken. Der Ton löst Vibrationen aus, die den Störeffekten durch ein schwankendes Schiff und bei der Reise im Auto entgegenwirken. Frühere Studien zeigten bereits, dass Vibrationen in einer Frequenz von 100 Hertz die otolithischen Organe im Innenohr stimulieren und positive Effekte auf Balance und Lagekontrolle haben.
Mit 82 Testpersonen untersuchten Forschende der Universität Nagoya, ob ein entsprechender Ton auch bei Reiseübelkeit nützlich ist. Die Probanden wurden auf Schaukeln, im Fahrsimulator und im echten Auto Erschütterungen ausgesetzt und sollten dabei einen Text lesen. Jene Personen, die zu Beginn des Tests einen 100-Hertz-Ton mit 80 Dezibel hörten, litten deutlich weniger unter Gleichgewichtsstörungen und Übelkeit. Hörschäden seien durch den Ton, den die Forschenden »Sound Spice« nennen, nicht zu erwarten. Das Team arbeitet daran, eine entsprechende Anti-Reiseübelkeits-Technik zu entwickeln.