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NSAR

Mit »Blockbuster-Interaktionen« umgehen

Nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen und Co. – die »Blockbuster« der Selbstmedikation – passen oft nicht mit Herz-Kreislauf-Medikamenten wie Blutdrucksenkern oder Gerinnungshemmern zusammen. Wie PTA souverän mit den Interaktionen umgehen können, erläuterte Apothekerin Charlotte Feige beim Westfälisch-Lippischen Apothekertag.
AutorKontaktJuliane Brüggen
Datum 29.03.2023  10:00 Uhr

Risikofaktoren berücksichtigen

Die Interaktion zwischen NSAR und ACE- oder AT1-Hemmern kann neben der verminderten Blutdrucksenkung auch zu einem erhöhten Risiko für Nierenfunktionsstörungen und Hyperkaliämie führen. Hauptrisikofaktoren sind Typ-1- und Typ-2-Diabetes, bestehende Niereninsuffizienz und ein höheres Lebensalter (ab 65 Jahren). Häufig übersehen werden laut Feige weitere Faktoren wie Dehydrierung und Hypovolämie, die unter anderem bei Hinzufügen eines Diuretikums oder bei einer Hitzewelle im Sommer relevant werden.

Die Dreierkombination aus NSAR, ACE-/AT1-Hemmer und Diuretikum wird nicht ohne Grund als »Triple Whammy« bezeichnet, bedeutet sie doch einen Dreifachschlag auf die Niere. »Das ist eine Kombination, die für die Niere wirklich fatal ist und nicht in die Selbstmedikation gehört«, so Feige. »Ein Patient, der bereits einen ACE-Hemmer und ein Diuretikum einnimmt, sollte kein NSAR oben draufsetzen.« Die Kombination steht auch auf der Negativliste der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM). Auf dieser sind sechs relevante Interaktionen aufgeführt, die Ärzte vermeiden sollten. Kommen NSAR nicht infrage, gibt es wirksame Alternativen wie Paracetamol, Metamizol oder opioide Analgetika. In manchen Fällen kann auch ein topisch eingesetztes NSAR helfen.

NSAR + Thrombozytenaggregationshemmer

Im Gegensatz zu anderen NSAR wie Ibuprofen hemmt ASS die Funktion der Thrombozyten irreversibel und schaltet sie für ihren Lebenszyklus von durchschnittlich sechs bis sieben Tagen aus. Deshalb wird es – niedrig dosiert – zur Hemmung der Thrombozytenaggregation (TAH) eingesetzt. Bei Kombination anderer NSAR mit ASS 100 mg sind gegebenenfalls bestimmte Zeitabstände einzuhalten. Denn wird beispielsweise Ibuprofen gleichzeitig mit oder kurz vor ASS eingenommen, blockiert es zeitweise die Bindungsstelle; ASS kann nicht »andocken« und wird innerhalb kurzer Zeit abgebaut, sodass es weniger wirksam ist. Deshalb gilt laut Feige: »ASS immer zuerst.« Das bestätigt eine Studie: Zwei Stunden vor Ibuprofen eingenommen, war ASS zu 99 Prozent wirksam, in umgekehrter Reihenfolge nur zu 53 Prozent. »Es reicht tatsächlich auch, ASS eine halbe Stunde vor Ibuprofen zu nehmen«, ergänzte Feige. Die Wirkung von ASS wird außerdem nicht beeinträchtigt, wenn die letzte Ibuprofen-Einnahme mindestens acht Stunden zurückliegt.

Problematisch wird es jedoch, wenn Ibuprofen dauerhaft mehrmals täglich eingenommen wird und ein konstanter Plasmaspiegel entsteht. »Für ASS-Anwender ist eine dauerhafte Gabe von Ibuprofen also nichts«, so Feige. Auch bei magensaftresistenten ASS-Formulierungen sei Vorsicht geboten. Man könne nicht genau beurteilen, wann der Wirkstoff wirklich im Blut ankomme, zum Beispiel, weil der Patient die Tablette doch nicht nüchtern eingenommen habe. »Wir können den Patienten keinen definierten Zeitabstand an die Hand geben und sicher sein, dass eine halbe Stunde reicht«, so die Apothekerin.

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