Mit Kalium im Takt |
Barbara Döring |
02.05.2023 11:30 Uhr |
Eine Störung im Kalium-Magnesium-Haushalt ist möglich, wenn nicht ausreichend Elektrolyte über die Nahrung aufgenommen werden. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt eine Zufuhr von 4000 mg Kalium täglich – eine Menge, die nicht leicht zu erreichen ist. Predel betonte, dass es jedoch nicht zwangsläufig zu einem kritischen Kaliummangel kommt, wenn nur 2000 bis 3000 mg aufgenommen werden. »Die Empfehlung der DGE beinhaltet einen großen Sicherheitspuffer.«
Mit einer ausgewogenen Ernährung und Mineralwässern, die kalium- und magnesiumreich sind, ließe sich eine adäquate Zufuhr gewährleisten. Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte spielen dabei als Kaliumquellen eine wichtige Rolle. Die Gefahr, über kaliumreiche Lebensmittel zu viel des Mineralstoffs zu sich zu nehmen, bestehe nicht. Eine Überdosierung wäre nur bei intravenöser Gabe denkbar, wenn Kalium über die Blutbahn direkt in die Zellen gelangt.
Eine Substitution mit Kalium und Magnesium kann sinnvoll sein, wenn der Bedarf durch besondere Konstellationen erhöht ist. So kann die Zufuhr bei einseitiger Ernährung oder beim Fasten kritisch sein. Auch bei erhöhtem Flüssigkeitsverlust durch Sport oder intensive Bewegung, vor allem bei hohen Temperaturen, ist ein Mangel möglich. So produziert der Körper bei Hitze in einer Stunde bis zu 3 Liter Schweiß und verliert damit auch große Mengen Elektrolyte. Das sei gerade durch die zunehmenden Phasen extremer Hitze nicht zu unterschätzen, so Predel.
Um den Verlust zu kompensieren, sei es wichtig, beim Trinken mit der Flüssigkeit auch Elektrolyte zuzuführen. So ließe sich auch eine Wasserintoxikation vermeiden. Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion oder Diabetes haben eine geringere regulatorische Bandbreite und sollten bei großer Hitze direkte Sonne und sportliche Aktivitäten meiden. Ein erhöhter Bedarf an Kalium bestehe auch bei manchen Erkrankungen der Nieren, des Herzens oder des Darms, bei Diabetes sowie bei Durchfall, sagte Predel. Kalium könne zudem unter bestimmten Dauertherapien, etwa mit Diuretika oder Protonenpumpenhemmern, verloren gehen und müsse dann ergänzt werden.
Dieser Artikel wurde am 23. August 2023 aktualisiert.