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Urlaub in der Elternzeit

Mit Neugeborenen auf Reisen

Viele junge Eltern nutzen die Elternzeit, um einmal länger als die klassischen zwei Wochen am Stück als Familie zu verreisen. Es scheint ideal: Die Babys verschlafen die meiste Zeit, können unterwegs gestillt und in der Trage gut transportiert werden. Und sie stellen noch keine Ansprüche an das Reiseprogramm. Doch bei kaum einem anderen Familienthema gehen die Meinungen so weit auseinander. Selbst innerhalb der Ärzteschaft.
PTA-Forum/dpa
05.08.2019  17:00 Uhr

Josef Kahl beispielsweise, Sprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, hält längere Fernreisen mit Säuglingen für unverantwortlich. »Kinder unter drei Monaten sollten nach Möglichkeit gar nicht verreisen. Es ist für sie enormer Stress.« Er rät, selbst mit älteren Babys nur eingeschränkt zu reisen. Akzeptabel seien Flugreisen über wenige Stunden, beispielsweise für Familienbesuche.

Sarah Kotsias-Konopelska vom Vorstand der Gesellschaft für Tropenpädiatrie und Internationale Kindergesundheit (GTP) vertritt eine andere Ansicht. »Generell möchte ich jede Familie dazu ermutigen, zu verreisen.« Sie empfehle aber, Sicherheit, Gesundheit und Wohlbefinden absoluten Vorrang zu geben.

»Eltern sollten genau überlegen, was sie ihren Kindern zumuten können, um sie vor Gefahren zu schützen«, so die Medizinerin. Wer mit einem krabbelnden Säugling verreise, der sich noch alles in den Mund stecke, werde große Mühe haben, das Baby vor Krankheiten durch Parasiten oder Durchfallerreger zu schützen.

Zu anstrengend für Säuglinge

Kahl hat die Erfahrung gemacht, dass Väter bei der Auswahl der Reisedauer und -entfernung oft großzügiger sind als die Mütter. »Die Mütter spüren eher, dass manches nicht geht. Da muss man dann Kompromisse finden«, so der Kinderarzt. Er sieht Reisen mit Säuglingen sehr kritisch, da Kinder die Unruhe in der Vorbereitungszeit spürten, die neue Umgebung ungewohnt sei, die Kleinen mit vielen fremden Menschen und mitunter auch anderen klimatischen Verhältnissen konfrontiert würden. Für Babys ist das aus seiner Sicht zu anstrengend. Selbst längere Autofahrten seien Stress für sie.

»Die kleinen Würmer müssen sich sehr umstellen, das fällt ja oft auch schon uns Erwachsenen schwer. Ich finde so etwas verwerflich«, sagt Kahl mit Blick auf Reiseziele in anderen Klimazonen. Außerdem müsse man überlegen, ob eine gute medizinische Versorgung gewährleistet sei. »Die Kinder können in bestimmten Regionen auch an Krankheiten erkranken, gegen die man noch nicht impfen kann«, warnt der Arzt.

»Idealerweise werden Reisen so geplant, dass zumindest die Grundimmunisierung abgeschlossen ist und dass sie in den Zeitraum zwischen zwei U-Untersuchungen fallen«, sagt Kotsias-Konopelska. Es sei auch möglich, solche Vorsorgeuntersuchungen im Ausland durchführen zu lassen, am einfachsten bei deutschsprachigen Kinderärzten. Selbst Impfungen seien im Reiseland möglich. »Regionen ohne Zugang zu sicherem Trinkwasser, mit klimatischen Extrembedingungen und mit einer Infrastruktur, die keine sichere Unterkunft und keine sichere Versorgung mit Nahrungsmitteln gewährleisten kann, sollten jedoch auf jeden Fall gemieden werden«, betont Kotsias-Konopelska.

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