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Multiresistente Keime

MRSA nicht nur im Krankenhaus

Das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) hat seine Informationen zu Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus (MRSA) jüngst aktualisiert. Die wichtigsten Informationen des Amtes hat PTA-Forum zusammengefasst.
Isabel Weinert
23.01.2025  14:00 Uhr

»Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) sind Keime, die beim Menschen unter anderem Wundinfektionen und Entzündungen der Atemwege hervorrufen können und gegen bestimmte Antibiotika resistent sind. In der Vergangenheit trat der Keim vor allem in Krankenhäusern auf, wo er von Mensch zu Mensch übertragen werden kann. Es wurden aber auch Fälle registriert, in denen sich Menschen außerhalb von Krankenhäusern infiziert hatten«, so das BfR auf seiner Webseite.

Vor allem jedoch treten Infektionen mit MRSA in Krankenhäusern auf und hier vorwiegend bei Patienten auf Intensivstationen. Bedroht von einer Infektion seien besonders Menschen mit chronischen Krankheiten, einem geschwächten Immunsystem und solche, die Antibiotika einnähmen, informiert das BfR weiter. Dabei gelangen die multiresistenten Keime in erster Linie durch den direkten Kontakt Infizierter mit nicht Infizierten, aber auch durch den indirekten Kontakt von Mensch zu Mensch. Indirekte Infektionswege verlaufen zum Beispiel über gemeinsam genutzte Handtücher, Geschirr, Besteck.

MRSA werden jedoch auch bei Nutztieren und in Lebensmitteln nachgewiesen. Beides seien damit Infektionsquellen. »Seit dem Jahr 2005 wurde vermehrt über MRSA-Nachweise bei Personen, die Kontakt zu MRSA-positiven Nutztieren hatten, berichtet. Hierbei handelt es sich vorwiegend um MRSA aus der Gruppe der LA-MRSA«, schreibt das BfR. LA steht für livestock-associated (Nutztier-assoziierte) MRSA.

Darüber hinaus gebe es Infektionen dieser Art, obgleich die Betroffenen keinen direkten Kontakt zu Nutztieren hatten. Diese Fälle kämen vor allem in Regionen vor, in denen es viele Nutztiere gebe. Dies deute auf Möglichkeiten anderer Übertragungswege hin, zum Beispiel Haustiere wie Hunde und Katzen. Die liebsten Begleiter des Menschen können sich allerdings auch bei Herrchen oder Frauchen infizieren.

Nicht jeder Mensch, der sich mit MRSA ansteckt, erkrankt auch. Das BfR unterscheidet deshalb Infektion von Besiedlung. Bei letzterer treten keine Symptome auf. Der Mensch trägt den Keim in sich, sonst geschieht (erst einmal) nichts. Das Risiko für die Betroffenen, zum Beispiel nach Operationen eine MRSA-Infektion zu erleiden, sei hoch, so das BfR. »In jedem Fall sollten betroffene Personen oder Personen, die zu einer Risikogruppe gehören, dies bei der Aufnahme in Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen angeben. So können Ärztinnen und Ärzte bei medizinischen Eingriffen Vorsichtsmaßnahmen treffen, um eine MRSA-Infektion zu verhindern.«

Was ist über eine Infektion oder Besiedlung infolge kontaminierter Lebensmittel bekannt? Rohes Fleisch aller Tierarten könne nach derzeitigem Kenntnisstand MRSA enthalten, allerdings seien die Keimgehalte häufig sehr gering. In Einzelfällen, etwa im Auftauwasser von Hähnchenfleisch, könnten auch höhere MRSA-Keimzahlen erreicht werden. Werden die Regeln der Küchenhygiene eingehalten, ist das Risiko einer Infektion oder Besiedlung mit MRSA über Lebensmittel gering.

Für den Schutz gegen eine Besiedlung durch MRSA gelten die üblichen Hygieneempfehlungen für den Umgang mit Lebensmitteln und Tieren: Nach dem Kontakt mit Tieren sowie nach der Zubereitung von rohen tierischen Lebensmitteln sollten die Hände gründlich mit Wasser und Seife gewaschen werden. Zudem sollte man vermeiden, Tiere und rohe tierische Lebensmittel mit dem Mund zu berühren. Diese Hygienemaßnahmen schützen auch vor anderen Infektionserregern wie Salmonella, Campylobacter und Shigatoxin-bildenden Escherichia coli (STEC), so das BfR.

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