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Mütter mit Covid-19 können bedenkenlos stillen

Mit steigenden Omikron-Infektionszahlen wächst auch die Sorge vieler stillender Mütter: Könnten sie im Falle einer Ansteckung das Coronavirus mit der Muttermilch an ihr Baby weitergeben? Eine US-amerikanische Studie scheint hier erneut Entwarnung zu geben: Es gebe keine Hinweise darauf, dass kürzlich infizierte Mütter durch das Stillen ansteckende Viren aufs Kind übertragen, berichten die Mediziner im Fachblatt »Pediatric Research«.
dpa
20.01.2022  15:00 Uhr
Mütter mit Covid-19 können bedenkenlos stillen

Die Studie ist zwar sehr klein, bestätigt aber Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation WHO und der deutschen Nationalen Stillkommission (NSK). Infizierte Mütter sollten beim Stillen indes einige Vorsichtsmaßnahmen beachten.

Konkret untersuchte ein Team um den Kindermediziner Paul Krogstad von der US-amerikanischen University of California Muttermilchproben von 110 stillenden Frauen, welche diese zwischen März und September 2020 an das Projekt »Mommy's Milk Human Milk Biorepository« der Universität gespendet hatten. Von diesen Frauen wiesen 65 einen positiven PCR-Test auf, neun zeigten trotz negativen Tests Symptome und 36 waren symptomatisch, wurden aber nicht getestet.

Bei der Analyse der Proben fanden die Mediziner zwar in der Muttermilch von sieben Frauen (6 Prozent), die entweder positiv getestet wurden oder angegeben hatten, symptomatisch zu sein, genetisches Material von SARS-CoV-2. Allerdings konnten sie kein infektiöses SARS-CoV-2-Genmaterial, sogenannte subgenomische RNA (SgRNA), feststellen. Diese SnRNA ist ein Indikator dafür, ob sich das Virus aktiv vermehrt.

Ebenso gab es bei keinem der Säuglinge dieser sieben Mütter klinische Anzeichen einer Corona-Infektion. Darüber hinaus enthielt eine zweite Muttermilchprobe der Frauen, die zwischen einem und 97 Tagen später entnommen wurde, auch keine SARS-CoV-2-RNA mehr. Aus ihren Beobachtungen folgern die Mediziner, dass Frauen, die mit Covid-19 infiziert sind und ihr Kind stillen, kein Risiko haben, das Virus über die Muttermilch zu übertragen – eine Sorge, die mit Blick auf andere Erreger durchaus nachvollziehbar ist. So ist etwa von HI-, Ebola- oder Humanen T-lymphotropen Viren bekannt, dass diese übers Stillen aufs Baby übertragen werden können. Dem gegenüber werden etwa Hepatitis-Viren nach bisherigen Erkenntnissen ebenfalls nicht über die Muttermilch an Kinder weitergegeben.

»Muttermilch ist eine unschätzbare Nahrungsquelle für Säuglinge«, betont Hauptautor Krogstad und fasst zusammen: »In unserer Studie fanden wir keine Hinweise darauf, dass die Muttermilch von mit Corona infizierten Müttern infektiöses genetisches Material enthielt, und es gab auch keine klinischen Anzeichen dafür, dass sich die Säuglinge infiziert hatten, was darauf hindeutet, dass das Stillen wahrscheinlich keine Gefahr darstellt.«

Das Ergebnis passt zu früheren Veröffentlichungen: So hatten beispielsweise italienische Mediziner 2021 im Fachblatt »JAMA Network Open« von 21 Neugeborenen berichtet, deren Mütter sich in der späten Schwangerschaft mit Covid-19 angesteckt hatten. Keines der Babys zeigte in den ersten beiden Monaten nach der Geburt Symptome. Zudem waren bei gestillten Kindern deutlich höhere Mengen spezifischer Antikörper gegen SARS-CoV-2 nachweisbar als bei solchen, die Säuglingsnahrung bekommen hatten.

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