Musik – »Droge ohne Nebenwirkungen« |
Musik kann aber noch viel mehr. Viele treiben mit Kopfhörern Sport. Die Lieder dienten dann als Motivationsanreiz, aber auch dazu, um die Leistung zu steigern, erklärt Hörmann.
Die Musik kann sich durchaus positiv auf die eigene Leistung auswirken, vor allem bei Sportarten mit zyklischem Rhythmus wie Joggen oder Radfahren. Der Grund: Sie funktioniert als Ablenkung, versetzt uns in gute Stimmung und lenkt unsere Reize auf die Umwelt, wie der Sportwissenschaftler Professor Ingo Froböse 2019 erklärte.
Einer der Effekte: Das Training wird als nicht so anstrengend empfunden, was wiederum die Leistungsfähigkeit etwas erhöhen kann. Wichtig ist aber die richtige Dosierung. Damit sich der Effekt der Musik beim Training nicht abnutzt, sollte man nach zwei Einheiten mit Beschallung eine ohne Musik einlegen.
Henrik betont die Macht der Musik für Motivationszwecke. Er rät: Wenn man ein bestimmtes Ziel vor Augen hat, macht man sich eine passende Playlist mit Songs oder Musikstücken. Wer dann den Eindruck hat, sich selbst mal wieder ans Ziel erinnern zu müssen, oder einen Motivationsschub braucht, hört diese Playlist an.
«Wir brauchen sie ganz einfach, die Musik», sagt Hörmann. Und wir müssen sie nicht unbedingt auf den Ohren haben. «Ein Rhythmus im Dreier-Takt lässt sich oft problemlos in den Alltag integrieren», so Hörmann. Etwa beim Einkaufengehen, indem man gedanklich «Eins, Zwei, Drei» vor sich hinzähle – und schon gehe man mit mehr Schwung los.
Henrik rät daher zu mehr Mut zur Musik. Dazu gehöre, gute Radiosender zu hören, in Plattenläden zu gehen und sich ruhig mal wieder zu trauen, ein Instrument in die Hand zu nehmen. Dies sei in jeder Lebensphase eine Wohltat, auch im Rentenalter. Oder man fängt halt unter der Dusche an, mit der Brause als Mikro. «Einmal am Tag ein Liedchen aktiv vor sich hin trällern, ist auch ein guter Anfang.»