PTA-Forum online Avoxa
instagram facebook
SARM

Muskelaufbau mit Nebenwirkungen

Selektive Androgenrezeptor-Modulatoren sollen helfen, schneller Muskulatur aufzubauen. Die Substanzen werden als harmlos bezeichnet. Behörden warnen vor den illegalen Muskelmachern.
AutorKontaktNicole Schuster
Datum 14.08.2023  12:00 Uhr

Warnung der FDA

Weiterhin sind SARM kein harmloser Trainings-Booster. Die US-Arzneimittelbehörde Food and Drug Administration warnte im April 2023 die Verbraucher. Laut der US-Behörde würden Beiträge auf Social-Media-Plattformen, die sich an Jugendliche und junge Erwachsene richteten, das Interesse an SARM wecken. Sie würden dort als Mittel beworben werden, um schnell und einfach das körperliche Erscheinungsbild zu verbessern, Muskelmasse aufzubauen oder die sportliche Leistung zu steigern. Berichte von unerwünschten Ereignissen im Zusammenhang mit der Einnahme zeigten jedoch, dass SARM nicht harmlos seien.

Die tatsächliche Zahl der Verbraucher, die von unerwünschten Ereignissen betroffen sei, hält die FDA für höher, da zu wenige Meldungen vorlägen. Möglicherweise zögerten Verbraucher, Nebenwirkungen zu melden, weil es sich um nicht zugelassene Arzneimittel handle. Einige wüssten vielleicht auch nicht, dass sie unerwünschte Ereignisse melden könnten. Anwender könnten auch unsicher sein, ob ihre Symptome tatsächlich durch das Produkt verursacht würden.

Zu den schweren oder lebensbedrohlichen Gesundheitsproblemen in Verbindung mit SARM zählen laut dem FDA-Beitrag ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall, Psychosen/Halluzinationen, Schlafstörungen, sexuelle Dysfunktion, Leberschäden und akutes Leberversagen, Unfruchtbarkeit, Fehlgeburten und Hodenschrumpfung. Zu beachten ist, dass bislang nichts über Langzeitnebenwirkungen bekannt ist. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) griff in seinem Bulletin zur Arzneimittelsicherheit vom März 2023 das Thema SARM auf. Es warnte vor der Einnahme im Zusammenhang mit der ansteigenden Rate an Depressionen.

Mit der Gesundheit spielen

Neben dem Risiko für die körperliche Gesundheit setzen sich SARM-Konsumenten auch der Gefahr aus, in Konflikt mit dem geltenden Gesetz zu geraten. Laut dem Paragrafen 2 des Gesetzes gegen Doping im Sport (Anti-Doping-Gesetz – AntiDopG) ist es verboten, ein Dopingmittel in nicht geringer Menge zum Zwecke des Dopings beim Menschen im Sport zu erwerben, zu besitzen oder einzuführen. Konsumenten müssen also stets die Menge ihres Mittels im Auge behalten. Bei den namentlich genannten SARM Andarin (S-4), Ligandrol (LGD-4033, VK 5211), Ostarin, synonym Enobosarm (S-22, MK-2866), RAD-140, synonym Testolon, S-23 und YK-11 gelten laut der Verordnung zur Festlegung der nicht geringen Menge von Dopingmitteln (Dopingmittel-Mengen-Verordnung - DmMV) als nicht geringe Menge 540 mg.

Eine stete Gefahr insbesondere bei illegalen NEM sind Verunreinigungen und Beimischungen. 2017 haben US-amerikanische Wissenschaftler die Inhaltsstoffen von NEM und anderen Produkten untersucht, die über das Internet verkauft und als SARM beworben werden. Ihre Analyse von 44 Produkten ergab, dass nur 52 Prozent SARM enthielten und weitere 39 Prozent ein anderes nicht zugelassenes Arzneimittel. In 25 Prozent der Produkte fanden sie Substanzen, die nicht auf dem Etikett aufgeführt waren, 9 Prozent waren frei von Wirkstoffen und bei 59 Prozent wichen die tatsächlichen Substanzmengen von den Angaben auf dem Etikett ab. Der Konsum von SARM ist somit ein Spiel mit der eigenen Gesundheit. Vor diesem Risiko kann das Apothekenteam nur warnen. Wer unbedingt Substanzen einnehmen möchte, um mehr Muskeln zu bekommen oder die sportliche Leistung zu verbessern, sollte legale Wege suchen und die Anwendung in einem vertraulichen Gespräch mit dem Arzt besprechen. 

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa