Nach »Dry Needling« auf Beschwerden achten |
Barbara Döring |
23.05.2024 12:00 Uhr |
Lange Nadeln werden beim »Dry Needling« in Triggerpunkte gesetzt, um Verspannungen zu lösen. / Foto: Adobe Stock/PordeeStudio
Ähnlich wie bei der Akupunktur setzt der Behandler beim »Dry Needling« feine Nadeln in Stellen der verspannten Muskulatur, die besonders schmerzhaft sind. Der Stich in den myofaszialen Triggerpunkt soll die Durchblutung anregen, Entzündungen reduzieren und so Schmerzen lindern. Im Vergleich zur klassischen Akupunktur kommen dabei in der Regel längere Nadeln zum Einsatz, die 10 bis 65 mm tief eingeführt werden.
Schweizer Mediziner berichten im »Swiss Medical Forum« vom Fall einer 23-jährigen Frau, die ein paar Stunden nach der Behandlung eines Rückenmuskels über atem- und bewegungsabhängige Schmerzen klagte. Das Röntgenbild zeigte einen Pneumothorax, bei dem sich Luft zwischen Lunge und Brustwand sammelt. Offenbar war die Nadel zu tief eingedrungen und hatte das Brustfell punktiert. Der Zustand der Frau besserte sich nach einigen Tagen klinischer Beobachtung. Zwar handelt es sich um einen Einzelfall. Lungenärzte weisen jedoch darauf hin, dass Patienten nach einer Behandlung Zeichen einer Komplikation ernst nehmen sollten. Lokale Veränderungen wie Blutergüsse oder Schmerzen würden zwar bei etwa einem Drittel der Fälle auftreten und sich meist kurz nach dem Eingriff zurückbilden. Beschwerden wie Atemnot oder Schmerzen beim Atmen könnten dagegen auf eine schwere Komplikation hinweisen.