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Pharmazie und Umwelt

Nachhaltig entwickeln

Reste von Arzneimitteln finden sich in allen Umweltmedien: im Wasser, im Boden, in der Luft. Forscher haben nachgewiesen, dass diese Rückstände unterhalb der für den Menschen bedenklichen Konzentrationen liegen. Warum es jetzt trotzdem an der Zeit ist, zu handeln.
Edith Schettler
05.08.2022  09:00 Uhr

Noch ist nicht bekannt, wie die Summe aller Arzneistoffe in der Umwelt über einen längeren Zeitraum vor allem auf vulnerable Gruppen wie Kinder, Schwangere oder Senioren wirkt. Und es ist nicht nur der Mensch betroffen, auch Tiere, Pflanzen und die sogenannten niederen Lebewesen nehmen die Reste der Medikamente ungewollt  auf. Die beste Lösung ist es, einerseits den Eintrag in die Natur zu verringern und andererseits Arzneimittel so zu designen, dass sie nach dem Verlassen des Körpers unwirksam sind.

Das Anliegen einer nachhaltigen Pharmazie ist es, die Lebensqualität künftiger Generationen so wenig wie möglich zu beeinträchtigen. Die sogenannte »Green Pharmacy« betrachtet das Arzneimittel deshalb auf seinem Weg von der Entwicklung über die Herstellung bis zu seiner Entsorgung nicht nur unter dem Blickwinkel von Wirkung und Therapiesicherheit, sondern auch unter dem Aspekt der Umweltverträglichkeit. Neben einer umweltfreundlichen Forschung und Herstellung gehören auch die Aufklärung der Bevölkerung, die präventive Ausrichtung des Gesundheitssystems sowie die umweltbewusste Verordnung und Anwendung von Arzneimitteln zur nachhaltigen Pharmazie.

Schonender Umgang

Bereits vor zehn Jahren beschloss die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit der Förderinitiative »Nachhaltige Pharmazie« (Sustainable oder Green Pharmacy), die Auswirkungen der Herstellung und Anwendung von Arzneistoffen auf die Umwelt zu verringern. Neben dem schonenden Umgang mit Ressourcen sind dabei auch eine effiziente Herstellung unter menschenwürdigen Bedingungen, möglichst unter Umgehung von Tierversuchen, sowie eine emissionsarme Anwendung der Wirkstoffe wichtige Ziele.

Die Initiative fördert zum Beispiel Projekte zur Entwicklung innovativer Therapeutika auf der Basis lebender Mikroorganismen, umweltverträglicher Antibiotika oder Bakteriophagen in der Tierhaltung. Die DBU unterstützt außerdem Forschungen, die sich damit befassen, Spurenstoffe aus Kläranlagen zu eliminieren und Tierarzneimittel aus der Gülle zu entfernen. Umweltfreundliche Syntheseverfahren auf der Basis von Biokatalysatoren stehen ebenso auf der Förderliste wie die Entwicklung von Depot-Arzneiformen oder die Verbesserung der Bioverfügbarkeit von Wirkstoffen und der Ersatz von umwelttoxischen Arzneistoffen. Gezieltes Design von Wirkstoffen (»benign by design«), wirkortnahe Freisetzung (»drug targeting«), personalisierte Medizin und eine verbesserte Diagnostik sowie eine optimierte Darreichungsform bieten dabei vielversprechende Ansätze. All diese Projekte zielen darauf, den Verbrauch umweltbedenklicher Substanzen und deren Eintrag in die Natur zu verringern oder die Rückgewinnung zu fördern.

Mittlerweile liegen in vielen Forschungsgruppen Ergebnisse vor. Nun ist es an der Industrie, diese umzusetzen. Eindeutige Signale aus der Politik könnten diesen Prozess beschleunigen. Die DBU schlägt zum Beispiel vor, Patentrechte zu verlängern und Forschung für »grüne« Arzneimittel gezielt zu fördern.

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