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Moderne Menstruationsprodukte

Nachhaltige Alternativen zu Tampons und Co.?

Die Mehrheit der Frauen greift während der Menstruation noch immer zu Tampons und Binden. Doch Alternativen wie Menstruationstassen und -unterwäsche sind stark im Kommen – aus Gründen der Nachhaltigkeit, aber auch aus Vorsicht vor Schadstoffen und aus Kostengründen.
Barbara Erbe
19.01.2024  09:00 Uhr

»Summa summarum verbrauchen Menstruierende während ihres Lebens durchschnittlich 180 kg an Menstruationsprodukten«, berichtet Johanna Hausmann, Beraterin zur Chemikalienpolitik beim öko-feministischen Netzwerk Women Engage for a Common Future (WECF), im Gespräch mit PTA-Forum. »Das ist zum einen ein ökologisches Problem, denn der Großteil dieser (Einweg-)Produkte landet im Restmüll oder schlimmer noch im Abfluss oder in der Natur. Gleichzeitig bestehen sie teilweise bis zu 90 Prozent aus Erdölkunststoffen und könnten gefährliche Chemikalien wie BPA, BPS, Phthalate, Parabene, Dioxine et cetera enthalten, die in wissenschaftlichen Studien unter anderem mit Hormonstörungen und zahlreichen anderen Krankheiten in Verbindung gebracht werden«, erläutert Hausmann.

Auch der Berufsverband der Frauenärzte bewertet Produkte, die innerlich oder äußerlich angewendet werden, immer dann kritisch, »wenn sie Stoffe oder Stoffgemische enthalten, die allergische Reaktionen hervorrufen können, auf das Hormonsystem wirken, die Fortpflanzung beeinträchtigen, sich im Körper anreichern oder im Verdacht stehen, Krebs zu erregen.« Dass die Hersteller von Tampons und Binden deren Inhaltsstoffe nicht auf der Verpackung deklarieren müssen, ist dabei nicht hilfreich.

Besonders jüngere Frauen achten auf Nachhaltigkeit

Gerade junge, nachhaltig-gesundheitlich denkende Frauen interessieren sich laut einer Forsa-Umfrage zunehmend für wiederverwendbare Produkte wie Menstruationstassen und Periodenunterwäsche. Während beispielsweise rund 15 Prozent aller Frauen zwischen 14 und 60 Jahren eine Menstruationstasse verwenden, tun das in der Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen 23 Prozent. Je jünger die Frauen sind, desto häufiger geben sie an, ausschließlich wiederverwendbare Produkte zu verwenden. Dabei ist die Menstruationstasse keinesfalls jünger als der Tampon: Beide wurden in den 1930er-Jahren in den USA patentiert.

Bei der Tasse handelt sich um einen kleinen Becher aus Gummi, Silikon oder Naturkautschuk, der in die Vagina eingeführt wird und dort das Blut auffängt. Eine Menstruationstasse kann je nach Größe 8 bis 50 ml Flüssigkeit aufnehmen. Vor dem ersten Gebrauch sollte sie entsprechend der Bedienungsanleitung gereinigt werden. Geleert wird sie, wann immer sie voll ist, was von der Stärke der Menstruation und der Art der Tasse abhängt – spätestens aber nach acht Stunden. »Bei der korrekten hygienischen Anwendung ist die Tasse zudem schonender für die Vaginalflora als Tampons«, erklärt die niederländische Gynäkologin Barbara Havenith für WECF. »Denn die saugen nicht nur das Menstruationsblut auf, sondern auch viele nützliche Lactobazillen, die in die Vagina gehören und vor vaginalen Infektionen etwa durch Candida oder Bakterien schützen.« Mit einer Menstruationstasse blieben diese nützlichen Bakterien erhalten.

Ein Nachteil der Tasse ist, dass sie vor dem Einsetzen und nach dem Leeren mit warmem Wasser ausgespült werden muss – das nicht jederzeit zur Verfügung steht, beispielsweise auf öffentlichen Toiletten. Und natürlich sollten auch Menstruationstassen absolut schadstofffrei sein. Die Stiftung Warentest hat dazu zuletzt 2020 insgesamt 20 Menstruationscups aus Silikon oder thermoplastischem Elastomer (TPE) in Laboren untersuchen lassen. Das Ergebnis: Viele sind empfehlenswert. Da sie bei guter Pflege mehrere Jahre verwendbar sind, sind Menstruationstassen dazu vergleichsweise kostengünstig. Einen Vorbehalt meldet der Gynäkologe und ehemalige Präsident des Berufsverbands der Frauenärzte, Dr. Christian Albring, an: »Wer mit einer Spirale verhütet, sollte auf Tassen besser verzichten, denn einige sitzen so eng angelegt, dass beim Entfernen der Faden der Spirale miterfasst und diese dadurch herausgezogen werden kann.«

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