Nachhaltige Alternativen zu Tampons und Co.? |
Eine weitere ressourcenschonende Alternative sind waschbare Binden aus reiner (Bio-)Baumwolle. Bei Binden gilt das Gleiche wie bei waschbaren Windeln oder vergleichbaren Textilien: Für eine hygienische Reinigung bedarf es einer Temperatur von mindestens 60 °C und dem Einsatz eines klassischen Vollwaschpulvers. Die Verwendung von Flüssigwaschmitteln kann unter Umständen bei 60 °C nicht ausreichen. Die Kombination von Temperatur und Waschpulver sei also entscheidend, erklärt Hausmann: »Empfehlen die Hersteller von Baumwollbinden niedrigere Waschtemperaturen als 60 °C, sind aus unserer Sicht die Produkte nicht zu empfehlen, da entweder die Hygiene nicht ausreichend sichergestellt werden kann oder die Textilien mit Bioziden ausgerüstet sind und insofern keine nachhaltigen Produkte darstellen.« Die meisten waschbaren Binden werden aus umweltfreundlichen Rohstoffen wie Hanf, Bio-Baumwolle oder Bio-Bambus hergestellt und enthalten manchmal eine Schicht aus laminiertem Polyester (PUL) gegen das Auslaufen.
Auch Menstruationsunterwäsche erfreut sich zunehmender Beliebtheit und ist eine weitere Alternative zu Tampons und Binden. Die spezielle Unterwäsche ist hygienisch, praktisch und sicher; ein Menstruationsslip kann normalerweise die Blutmenge von zwei Tampons aufnehmen. Zudem lässt sich die Hose auch mit einer Menstruationstasse kombinieren. Nach dem Gebrauch wird die Unterhose kurz mit kaltem Wasser ausgespült, danach kommt sie in die Waschmaschine und kann wieder genutzt werden.
Wie bei den waschbaren Menstruationsbinden sollte die Unterwäsche für eine hygienische Reinigung bei mindestens 60 °C gewaschen werden. Informationen darüber, welche Materialien in den Unterwäschen verarbeitet werden, fehlen allerdings häufig. Bei vielen Produkten wird aber wegen der verwendeten Materialien eine niedrigere Waschtemperatur als 60 °C empfohlen. Um die Hygiene sicherzustellen und Gerüche zu vermeiden, würden dort in der Regel Biozide eingesetzt, so Hausmann. »Wird mit dem Geruchs- oder Hygieneschutz geworben, müssen die eingesetzten Biozide auf der Verpackung oder auf dem Etikett gut lesbar aufgelistet werden.« Außerdem gelte eine allgemeine Informationspflicht beim Einsatz von Bioziden oder anderen besorgniserregenden Chemikalien. »Für eine bewusste Kaufentscheidung lohnt es sich also, nachzufragen.«
Eine praktische Alternative für erfahrenere Anwenderinnen seien Menstruationsschwämme, so Hausmann. Solch ein Schwamm hat keine Rückführschnur oder Ähnliches, er besteht aus natürlichen Materialien und ist etwa sechs Monate lang haltbar. Er kann bis zu acht Stunden lang an Ort und Stelle bleiben. Das richtige Einführen und Entfernen erfordern jedoch etwas Übung.