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Coronavirus

Nachrichtenflut beeinflusst Pandemie-Verhalten

Menschen, die die Coronavirus-Berichterstattung bewusst meiden, halten sich weniger an die Vorsorgemaßnahmen und die staatlichen Vorschriften zur Bekämpfung der Pandemie. Das haben Psychologen der Universität Mannheim herausgefunden. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie in der Fachzeitschrift »Frontiers in Psychology«.
Michelle Haß
23.11.2020  15:00 Uhr

Für ihre Untersuchung befragte Forscher um Professor Dr. Georg W. Alpers mehr als 1000 Menschen. Die Umfrage wurde von Ende März bis Ende April durchgeführt – in der Hochphase der ersten Pandemie-Welle. Sie kamen zu dem Schluss, dass der Stress, bedingt durch die Coronavirus-Nachrichten, das Einhalten der Schutzmaßnahmen allgemein erhöht. Im Gegensatz dazu würden sich Menschen, die belastenden Informationen aus dem Weg gehen und das Thema bewusst ausblenden, weniger an die staatlichen Maßnahmen halten.

»Diejenigen, die bei Coronavirus-Nachrichten den Fernseher ausschalten oder die Zeitung umblättern, missachten häufiger die verordneten Regeln«, resümiert Katharina Siebenhaar, die die Studie durchgeführt hat, in einer Pressemitteilung der Universität Mannheim. Dies hat jedoch negative Folgen nicht nur auf individueller, sondern auch auf kollektiver Ebene: »Wenn ich Informationen vermeide, weil sie mich belasten, dann ist das für mich als Individuum vielleicht kurzfristig entlastend. Doch auf langer Sicht erhöht man dadurch das persönliche Risiko, sich anzustecken – und gefährdet damit auch die Gesellschaft«, so die Psychologin.

Vertrauen in Medien entscheidend

Außerdem interessant: Das Verhalten der Menschen hängt eng mit ihrem Vertrauen in die Medien zusammen, wie die Studie verdeutlicht. Je höher das Vertrauen der Befragten in Zeitungen und Fernsehsender und je sicherer ihr Umgang mit den Medien, desto schwächer ausgeprägt war ihre Neigung, sich den Informationen zu entziehen. Das Ergebnis würde verdeutlichen, wie wichtig die Förderung der Medienkompetenz ist, damit die Menschen zuverlässige Informationen erkennen, heißt es in der Pressemitteilung.

»Vermeidungsstrategien sind immer problematisch«, ergänzt Alpers. Aus vielen anderen Bereichen sei das Phänomen bekannt: Geht man Situationen, die einen belasten oder die Angst auslösen, aus dem Weg, dann werden die Ängste dadurch meist noch gesteigert. »Neu ist die Erkenntnis, dass Informationsvermeidung sich ähnlich negativ auswirken kann«, so Alpers.

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