Nachteulen haben häufiger Asthma |
Dass der Biorhythmus einen nicht unerheblichen Einfluss darauf zu haben scheint, ob man eine Allergie oder Asthma entwickelt, ist eine neue Erkenntnis. / Foto: Getty Images/tommaso79
Jugendliche, die nachts länger wach bleiben und morgens gerne länger schlafen, haben häufiger Asthma und Allergien, verglichen mit Teenagern, die früher schlafen gehen und aufwachen. Das legt zumindest eine aktuelle Studie einer internationalen Forschergruppe nahe.
Für die Studie haben die Wissenschaftler um Dr. Subhabrata Moitra aus Midnapore City fast 1700 Jugendliche im Alter von 13 und 14 Jahren in Indien zu ihren Schlafgewohnheiten und ihrer Atemwegs-Gesundheit befragt. Welche Krankheiten liegen vor? Welche Symptome wie Husten, laufende Nase oder pfeifende Atmung treten auf?
Die Wahrscheinlichkeit, Asthma zu haben, war unter den Nachteulen fast viermal höher als bei denen, die lieber früh schlafen gehen (23,6 % versus 6,2 %). Eine allergische Rhinitis kam bei den Spätschläfern knapp doppelt so häufig vor wie bei den Frühaufstehern (11,7 % versus 6,4 %). Die Assoziationen zwischen den Erkrankungen und dem Chronotyp der Jugendlichen war unabhängig vom Geschlecht, ob es Raucher oder ein Haustier im Haushalt gab, ob die Jugendlichen in einem städtischen oder ländlichen Umfeld lebten oder ob ein Elternteil Asthma oder Allergien hat.
Zwar könne man anhand der Daten nicht sicher sagen, dass langes Aufbleiben Asthma verursacht, betonen die Wissenschaftler. Man wisse aber, dass das Schlafhormon Melatonin bei Spätschläfern oft nicht synchronisiert ist, dies wiederum könnte allergische Reaktionen beeinflussen, so ihre Vermutung. Auch künstliches Licht von Mobiltelefonen oder Tablets, dem Jugendliche beim langen Aufbleiben vermehrt ausgesetzt sind, könnte hier eine Rolle spielen. Diese Aspekte müssten in weiteren Studien genauer untersucht werden.