Nachträgliche Impfung bei Long Covid |
Barbara Döring |
17.04.2023 08:30 Uhr |
Menschen können auch dann von einer Coronaimpfung profitieren, wenn sie bereits Long-Covid-Symptome haben. / Foto: Getty Images/Aleksandr Zubkov
Die französischen Wissenschaftler verglichen zwei Gruppen mit jeweils 455 Long-Covid-Patienten, die entweder nicht gegen Corona geimpft waren oder die ihre Impfung nachholten, als sich bereits Long-Covid-Symptome zeigten. Die Patienten im Durchschnittsalter von 47 Jahren erhielten Fragebögen, mit denen sie ihre Symptome und deren Auswirkungen auf den Alltag dokumentierten. 120 Tage nach der Impfung hatten sich die Symptome leicht, aber signifikant gegenüber den Nichtgeimpften gebessert. 16,6 Prozent der Geimpften waren symptomfrei, gegenüber 7,5 Prozent der Nichtgeimpften. Die geimpften Patienten empfanden ihre Symptome zudem signifikant seltener »inakzeptabel« als die Vergleichsgruppe (38,9 Prozent gegenüber 46,4 Prozent). Das Ergebnis war unabhängig davon, ob ein Vektor- oder ein mRNA-Impfstoff verwendet wurde. Nach den Daten könne man davon ausgehen, dass von 13 Long-Covid-Patienten eine Person durch die nachträgliche Impfung eine substanzielle Verbesserung der Lebenssituation erfährt, schließen die Wissenschaftler. Der Effekt könnte darauf zurückzuführen sein, dass noch vorhandene Viren oder Virenfragmente im Körper durch die nachträgliche Impfung beseitigt würden oder die Impfung Autoimmunprozesse bremse, die durch die Infektion mit SARS-CoV-2 ausgelöst wurden.
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.