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Schlafen

Nachts im Gehirn

Schlecht geschlafen und deshalb gereizt und unkonzentriert? Kein Wunder. Unser Gehirn braucht nämlich regelmäßig Pausen: zum Regenerieren, Aufräumen und Abspeichern von Informationen.
Caroline Wendt
24.03.2025  08:30 Uhr

Glymphathisches System

Die Tiefschlafphasen sind also wichtig, um unser Langzeitgedächtnis zu stärken. Aber es passiert noch mehr in dieser Zeit: Es muss auch aufgeräumt werden. Obwohl das Gehirn nur etwa 2 Prozent der Körpermasse ausmacht, verbraucht es durchschnittlich 25 Prozent der Energie, die ein Mensch tagtäglich aufwendet. Da ist es klar, dass auch jede Menge Abfallprodukte wie bestimmte Proteine oder Zellfragmente anfallen. Lange gingen Wissenschaftler davon aus, dass diese Metabolite mittels passiven Transports über den Liquor (Hirnwasser) abtransportiert würden. Das Lymphsystem, welches im restlichen Körper überschüssige Flüssigkeiten, Abfallstoffe, Zelltrümmer und Krankheitserreger entfernt, war im Gehirn nicht zu finden.

2012 fanden Forschende um die Neurowissenschaftlerin Maiken Nedergaard aus Dänemark jedoch ein vergleichbares System im Gehirn von Mäusen. Sie nannten es das glymphatische System, abgeleitet von den Wortbestandteilen Glia (für Gliazellen) und Lymphe. Denn Gliazellen, genau genommen die Astrozyten, übernehmen eine wichtige Rolle bei der Gehirnreinigung.

Doch der Reihe nach: Der Liquor fließt unter anderem durch Kanäle, die parallel zu den Blutgefäßen verlaufen, dem sogenannten Virchow-Robin-Raum. Nach außen begrenzt werden diese Kanäle durch die Endfüßchen der Astrozyten. Vom Puls der Adern wird das Hirnwasser durch spezielle Wasserkanäle (Aquaporine) der Astrozyten-Endfüßchen getrieben und durchströmt den Raum zwischen den Hirnzellen. Auf der anderen Seite des Gehirns wird der Liquor vom venösen System wieder aufgenommen. Dieses Durchspülen des Gehirns findet hauptsächlich nachts statt, zu 90 bis 95 Prozent im Tiefschlaf. Im Oktober 2024 gelang es Forschenden erstmals, diesen Prozess auch in menschlichen Gehirnen sichtbar zu machen.

Wer also zu wenig schläft oder unter Schlafproblemen leidet, bei dem wird das Gehirn womöglich nicht ausreichend gereinigt. Daher gehen einige Wissenschaftler davon aus, dass Schlafstörungen am Auftreten von neurodegenerativen Erkrankungen wie Morbus Alzheimer beteiligt sein könnten. Der Theorie nach würde der verringerte Abtransport des fehlgefalteten Proteins β-Amyloid zu dessen Akkumulation führen (zum Thema Alzheimer-Demenz lesen Sie auch unseren Titelbeitrag ab Seite 12). Ausreichend Schlaf ist also in vielerlei Hinsicht wichtig für die Gesundheit.

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