Nachwuchs gesucht |
Ohne Frage: Ob Apotheker, PTA oder PKA, Berufe in der Apotheke geben Sinn. Dennoch mangelt es an Nachwuchs. / Foto: Fotolia/Witt
Damit der Apothekenbetrieb reibungslos läuft und die Patienten versorgt werden können, sind qualifizierte Mitarbeiter gefragt – Pharmazeutisch-Kaufmännische Angestellte (PKA), Pharmazeutisch-Technische Assistenten (PTA) und Apotheker. Doch mangels Bewerbungen haben Apothekenleiterinnen und Apothekenleiter Schwierigkeiten, Ausbildungsplätze oder offene Stellen zu besetzen. Oft ist auch ein Apotheker, der in Ruhestand gehen will, erfolglos auf der Suche nach einem Nachfolger und muss schließen. Befindet sich die Apotheke zum Beispiel auf dem Land, kann durch deren Schließung die wohnortnahe Versorgung mit Medikamenten gefährdet sein. Mit der Nachwuchskampagne »Mach, was hilft! Berufswelt Apotheke« möchte die Apothekerkammer Hamburg die Apothekenberufe im Kampf um Nachwuchstalente sichtbar positionieren. »Mit unserer Nachwuchskampagne zeigen wir jungen Menschen, die auf Ausbildungssuche sind, wie attraktiv und vielfältig die Berufe in der öffentlichen Apotheke sind«, erklärt Kai-Peter Siemsen, Präsident der Apothekerkammer Hamburg. Neben der Website www.berufswelt-apotheke.de im Blogdesign hat die Apothekerkammer auch den Instagramkanal @berufsweltapotheke auf den Weg gebracht, um junge Erwachsene dort zu erreichen, wo sie sich informieren oder mit Gleichaltrigen austauschen. Ein flankierender YouTube-Kanal ist bereits in Vorbereitung.
Ein sicherer und sinnvoller Arbeitsplatz, der Spaß macht, gute Aufstiegschancen, Weiterentwicklungsmöglichkeiten und eine interessante Branche: Umfragen zufolge spielen diese Kriterien bei der Wahl für den Ausbildungsberuf oder das Studium bei jungen Menschen eine entscheidende Rolle. Vielen ist es außerdem wichtig, mit Menschen in Kontakt zu kommen und anderen mit ihrer Arbeit zu helfen – als besonders attraktiv wird von vielen der Gesundheits- und Medizinbereich bewertet. Hier setzt die Kampagne der Apothekerkammer Hamburg an. Sie soll die Nachwuchsansprache noch aktiver gestalten und Aufmerksamkeit für die Berufsvielfalt in der öffentlichen Apotheke schaffen. Schülerinnen und Schüler sollen für die Ausbildungsberufe begeistert oder für ein Pharmaziestudium und den Arbeitsplatz in der Apotheke vor Ort interessiert werden. Die Website bündelt wichtige Informationen, stellt interessante Links für die weitere Recherche vor und bietet einen Selbsttest an. In abwechslungsreichen Reportagen können die Nutzer auch einen Blick »hinter die Kulissen« werfen: So berichten Auszubildende und junge Apotheker über ihren Berufsweg und ihren Arbeitsalltag. Kurze und prägnante Stories auf Instagram runden die Kampagne ab und setzen die Berufswelt Apotheke zielgruppengerecht in Szene.
Ein wichtiges Kriterium für die Berufswahl: die Zukunftsfähigkeit. Hier können die öffentlichen Apotheken punkten. Wie wichtig das niedrigschwellige und wohnortnahe Beratungsangebot ist, wird aktuell in der Corona-Pandemie deutlich. Die Menschen wenden sich verstärkt an die Apotheke vor Ort, lassen sich beraten und werden individuell, schnell und zuverlässig mit den notwendigen Arzneimitteln und hilfreichen Ratschlägen versorgt. Ein wichtiger und langfristiger Faktor für die Zukunftsfähigkeit der Apothekenberufe ist der demographische Wandel. Immer mehr Menschen werden immer älter, damit steigt auch die Anzahl der benötigten Medikamente – ein Bereich, der die Fachkompetenz des Apothekenpersonals und die umfassende Beratung der Patienten erfordert. »Die Apotheken vor Ort sind unverzichtbar und damit auch ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter«, so Siemsen. »Wer sich für den Arbeitsplatz öffentliche Apotheke entscheidet, stellt die Weichen für einen sinnvollen, erfüllenden und zukunftsfähigen Berufsweg.«