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OTC-Beratungscheck

Naproxen

Kontraindikationen, Neben- und Wechselwirkungen: OTC-Arzneimittel sind nicht weniger beratungsintensiv als verschreibungspflichtige. In der Serie »OTC-Beratungscheck« fasst PTA-Forum die wichtigsten Hinweise zu ausgewählten OTC-Präparaten für die Beratung übersichtlich zusammen. Diesmal: das nicht-steroidale Antirheumatikum Naproxen.
Michelle Haß
27.09.2019  14:00 Uhr

Arzneistoffgruppe

Analgetika, non-steroidal anti-inflammatory drug (NSAID)

Präparate

  • Beispiele:
  • Naproxen 250 mg Hexal ®  
  • Dolormin® für Frauen
  • Naproxen ratiopharm ®
  • Dolormin  ®  GS

Indikation

Zur symptomatischen Behandlung von leichten bis mäßig starken Schmerzen und Fieber.

Auf Grund seiner spasmolytischen Wirkung wird es gerne zur Behandlung von krampfartigen Regelschmerzen eingesetzt.

Dosierung/Anwendung

  • Dosierungen unter 250 mg fallen nicht unter die Verschreibungspflicht
  • Initialdosis: 1 bis 2 Tabletten (entspricht bis zu 500 mg Naproxen), falls notwendig nach 8 bis 12 Stunden eine weitere Einzeldosis
  • Tageshöchstdosis: 750 mg
  • Einnahme mit ausreichend Flüssigkeit unabhängig von der Mahlzeit. Für Patienten mit empfindlichen Magen empfiehlt sich die Einnahme zur Mahlzeit.

Kontraindikationen/Warnhinweise

Nicht bei:

  • bestehenden oder in der Vergangenheit wiederholt aufgetretenen peptischen Ulzera oder Hämorrhagien
  • gastrointestinalen Blutungen oder Perforation im Zusammenhang mit einer früheren Therapie mit NSAID
  • bekannten Reaktionen von Bronchospasmen oder Asthma im Zusammenhang mit einer früheren NSAID Einnahme
  • schwere Nieren- oder Leberfunktionsstörung
  • schwerer Herzinsuffizienz

Vorsicht bei älteren Patienten: Hier ist das Risiko für gastrointestinale Blutungen und Perforationen erhöht.

Nebenwirkungen

  • Sehr häufig: Magen-Darm-Beschwerden wie Sodbrennen, Magenschmerzen, Übelkeit
  • Häufig: Gastrointestinale Ulzera unter Umständen mit Blutungen und Durchbruch, periphere Ödeme, Überempfindlichkeitsreaktionen mit Exanthemen und Juckreiz
  • Gelegentlich: Asthmaanfall

Wechselwirkungen

  • Andere NSAID, Glucocorticoide: erhöhtes Risiko gastrointestinaler Blutungen und Ulzera
  • Thrombozytenaggregationshemmer, selektive Sertonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI): erhöhtes Risiko gastrointestinaler Blutungen
  • Antikoagulanzien: verstärkende Wirkung auf die Blutgerinnungshemmung (erhöhte Blutungsgefahr)
  • Diuretika und ACE-Hemmer/Angiotensin-II-Antagonsiten (Triple whammy): Gefahr eines akuten Nierenversagens
  • Kaliumsparende Diuretika: Naproxen kann zu einer Erhöhung des Kaliumspiegels führen; Antihypertensiva: abgeschwächte Wirkung möglich
  • Digoxin, Phenytoin, Lithium: Naproxen kann den Serumspiegel der Wirkstoffe erhöhen
  • Ciclosporin, Methotrexat: Naproxen erhöht die Konzentration und kann die toxische Wirkung verstärken
  • Antacida verringern die Resorption von Naproxen

Schwangerschaft/Stillzeit

In der Schwangerschaft gehört Naproxen nicht zu den Mitteln der Wahl. Das NSAID Ibuprofen ist besser untersucht und sollte neben Paracetamol bevorzugt abgegeben werden. Im letzten Trimenon (ab Woche 28) darf Naproxen wie die anderen NSAID wegen des steigenden Risikos für einen vorzeitigen Ductusverschluss und fetale Nierenschäden nicht angewendet werden. In der Stillzeit gehen geringe Mengen an Naproxen in die Muttermilch über. Von einer Gabe wird abgeraten.

Hinweis: Der Beratungscheck zeigt eine Auswahl an Arzneimittelinformationen. Es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit. Weiterführende Informationen finden Sie unter anderem in den entsprechenden Fachinformationen, der Roten Liste sowie auf embryotox.de.

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