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Narbenpflege für bessere Heilung

Narben sind mehr als Hautveränderungen: Sie können jucken, schmerzen und seelische Belastungen verursachen. Frühzeitige und konsequente Pflege hilft, Beschwerden zu lindern und das Erscheinungsbild zu verbessern.
AutorKontaktCaroline Wendt
Datum 16.12.2025  12:00 Uhr

Narbengewebe

  • Ersetzt Hautareale, die durch Verletzungen, Operationen oder Hauterkrankungen wie Akne zerstört wurden.
  • Zunächst bildet sich eine dünne Epithelzellschicht, später stabilisiert Bindegewebe mit Kollagenfasern die Narbe.
  • Frische Narben sind rötlich, berührungsempfindlich und oft leicht geschwollen.
  • Ältere Narben sind blasser und fester.
  • Narben enthalten weder Haare, Schweißdrüsen noch Pigmentzellen. Deshalb: auf Sonnenschutz achten.

Mögliche Komplikationen

  • Atrophe Narben: Durch fehlendes Bindegewebe zieht sich die Narbe ins darunterliegende Gewebe zurück (typisch bei Akne oder Windpocken).
  • Hypertrophe Narben: überschießende Bindegewebsbildung, Narbe wölbt sich über das Hautniveau. Entsteht oft durch Entzündung oder mechanische Belastung.
  • Keloide: übermäßig wuchernde Narben, die über die ursprüngliche Wundgrenze hinausgehen. Können schmerzhaft sein und selbst nach operativer Entfernung wiederkehren.

Start der Narbenpflege

  • Beginn, sobald der Schorf abgefallen oder Fäden entfernt sind.
  • Bei älteren, physiologischen Narben hat eine Narbenpflege kaum Effekt. Ältere hypertrophe Narben können hingegen profitieren.
  • Ziel: Elastizität, unauffälliges Erscheinungsbild, Schutz vor Verhärtung.
  • Frühzeitige Pflege unterstützt die Regeneration und beugt Komplikationen vor.
  • Eine sanfte Massage kann helfen, die Elastizität zu verbessern und Verklebungen vorzubeugen.
  • Physiotherapeuten können Anleitung für Narbenmobilisation geben.
  • Geduld: sichtbare Ergebnisse erst nach längerer Anwendung.

Silikon

  • Zur Behandlung frischer Narben sowie gemäß Leitlinie zur Behandlung und Prophylaxe hypertropher Narben empfohlen.
  • Erhältlich als Gel (wie Bepanthen® Narbengel mit Massageroller), Pflaster (wie Cica-Care®) oder Spray (wie Kelo-cote® Narbenspray).
  • Bildet einen unsichtbaren, wasserundurchlässigen Film, reduziert Feuchtigkeitsverlust und verbessert Elastizität.
  • Wirkt gegen Juckreiz und senkt das Risiko von Wucherungen.
  • Anwendung: Gele und Spray zwei- bis dreimal täglich über zwei bis drei Monate; Pflaster 12 bis 24 Stunden pro Tag über ein bis zwei Jahre.

Zwiebelextrakt

  • Zur Behandlung frischer Narben sowie laut Leitlinie mögliche Zusatztherapie zur Behandlung und Prophylaxe hypertropher Narben.
  • Zwiebelextrakt in Kombination mit Heparin und Allantoin (wie in Contractubex® Gel)
  • Wirkt entzündungshemmend, bakterizid und hemmt überschießende die Zellproliferation.
  • Anwendung: mehrmals täglich über drei bis sechs Monate; bei alten, verhärteten Narben gegebenenfalls Salbenverband über Nacht.

Weitere Präparate

  • Kombination aus Heparin, Harnstoff und Campher (wie in Kelofibrase® Sandoz): soll Narbengewebe weicher und geschmeidiger machen, Feuchtigkeit und Durchblutung verbessern.
  • Polyurethan-Pflaster (wie Hansaplast® Med Narben Reduktion): wirken okklusiv, halten Feuchtigkeit und fördern Elastizität.
  • Verschiedene Öle (wie Bi-Oil®, Frei Öl®): zur Massage, um die Narbe geschmeidig zu halten und die Haut zu pflegen.

Grenzen der Selbstmedikation

  • starke Schmerzen, Rötung oder Sekret
  • pathologische Narben wie Keloide oder stark wuchernde Narben
  • Narben in Gelenknähe mit Bewegungseinschränkung
  • begleitende Hauterkrankungen
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