Natur kann geringes Einkommen wettmachen |
Barbara Döring |
04.03.2024 13:00 Uhr |
Die Natur trägt zum Wohlbefinden bei, erst recht bei niedrigem Einkommen. / Foto: Adobe Stock/jd-photodesign
Ein Forscherteam der Universität Wien befragte 2300 Personen aus Österreich zu ihrem Einkommen, ihrem emotionalen Wohlbefinden und ihrer Zufriedenheit in verschiedenen Lebensbereichen. Zudem gaben die Teilnehmer an, wie häufig sie in den vergangenen vier Wochen ihre Freizeit in der Natur verbrachten, zum Beispiel im Park, im Wald, in den Bergen, am See oder im Freibad. Wie aufgrund bisheriger Studien erwartet, ging es den Befragten umso besser, je mehr Zeit sie im Grünen oder am Wasser verbrachten. Überraschend war jedoch, dass der Zusammenhang zwischen Wohlbefinden Naturerlebnis umso größer ausfiel, je geringer das Einkommen war.
Hielten sich Geringverdiener mehrmals pro Woche in der Natur auf, ging es ihnen fast so gut, wie einkommensreichen Personen. Laut Forschergruppe lässt sich der Wert des Naturerlebens sogar genau beziffern: Mindestens ein Aufenthalt in der Natur pro Woche wäre demnach so viel Wert wie 1000 Euro mehr Einkommen im Jahr. Zudem zeigte sich, dass es für das Wohlbefinden wichtiger war, wo die Teilnehmer ihre Freizeit verbrachten, als der Wohnort. Die Forscher räumen allerdings ein, dass die Ergebnisse womöglich nicht auf Länder mit größeren Unterschieden zwischen Arm und Reich übertragbar sind.