Neue Chancen durch Vorbehandlung |
Bauchspeicheldrüsenkrebs wird oft erst sehr spät entdeckt. / Foto: Fotolia/Alexandr Mitiuc
Doch dies ist chirurgisch sehr anspruchsvoll und oft nicht möglich, wenn der Krebs schon weit fortgeschritten ist. »Es kann daher sinnvoll sein, zunächst eine medikamentöse Vorbehandlung in Form einer Chemotherapie anzuwenden, die den Tumor verkleinert, um ihn chirurgisch entfernen zu können«, berichtet Professor Dr. Volker Kunzmann. Die von Kunzmann initiierte NEOLAP-Studie, an der sich 28 Krebszentren in Deutschland beteiligten, brachte dazu weitere Erkenntnisse. 165 Patienten mit unbehandeltem, nicht-operablem Pankreaskarzinom erhielten zunächst zwei Monate eine Kombination aus Gemcitabin und nab-Paclitaxel. Bei guter Wirksamkeit und Verträglichkeit wurde die Medikation bei einem Teil der Patienten danach über zwei weitere Monate fortgesetzt, die anderen erhielten zwei Monate lang stattdessen eine Kombination aus 5-Fluorouracil, Irinotecan und Oxaliplatin.
Das Ergebnis: Bei etwa einem Drittel aller Patienten war der Tumor soweit geschrumpft oder in Narbengewebe umgewandelt, dass er komplett entfernt werden konnte – was einer Heilung entspricht. Bei den anderen Patienten war eine Entfernung nach wie vor nicht möglich. Die unterschiedlichen Vorbehandlungen ergaben keine signifikanten Unterschiede. »Die behandelnden Ärzte können sich also je nach individueller Verträglichkeit für einen Vorbehandlungsweg entscheiden«, so Kunzmann.