Neue Mpox-Variante bereitet Sorgen |
Das Mpox-Virus ist ein behülltes DNA-Virus und ist mit den klassischen humanen Pockenviren (Variola, Smallpox) verwandt. / Foto: Adobe Stock/ dottedyeti
Vor zwei Jahren meldeten mehr als 100 Länder Ausbrüche der Infektionskrankheit Mpox. Die Welle der einst Affenpocken genannten Krankheit verlief letztlich glimpflich. Nun aber kursiert eine neue Variante. »Es ist ohne Zweifel die gefährlichste der bekannten Mpox-Varianten«, sagte John Claude Udahemuka, Dozent an der Universität Ruanda, kürzlich bei einer Informationsveranstaltung.
Die Variante Ib (römisch 1 b) verbreite sich ohne Sexualkontakte von Mensch zu Mensch, löse schwerere Symptome aus als andere Varianten und sei für Kinder lebensgefährlich, erklärte Udahemuka.
Die Virus-Variante greift derzeit in der Demokratischen Republik Kongo um sich. »Expertinnen und Experten sind alarmiert, weil sie sich in der abgelegenen Region unkontrolliert ausbreitet. Sie kann auch Europa erreichen«, warnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die Krankheit hieß früher Affenpocken, weil sie in den 50er-Jahren erstmals bei Affen nachgewiesen wurde.
Für den WHO-Nothilfekoordinator Mike Ryan ist die Ausbreitung nach Europa nicht die größte Sorge: Reiche Länder hätten bei dem Mpox-Ausbruch 2022 gezeigt, dass sie die Ressourcen haben, eine Verbreitung einzudämmen. »Meine größte Sorge ist, dass die Krankheit sich in Bevölkerungen ausbreitet, die von großer Armut betroffen sind, wenig Zugang zu medizinischer Hilfe haben und vielleicht Probleme haben, Behörden zu vertrauen«, sagte Ryan.
Infektionen mit der sogenannten Klade Ib sorgen für stärkeren Ausschlag am ganzen Körper und länger anhaltende Symptome. Frauen erleiden Fehlgeburten und für Kinder sei die Krankheit lebensgefährlich, erklärte Leandre Murhula Masirika, Forschungskoordinator der Gesundheitsbehörde von Süd-Kivu im Kongo. Er zeigte Fotos von Frauen und Kindern mit erbsengroßen Pusteln am ganzen Körper, auch auf dem Kopf. »Wir sind sehr besorgt über den Ausbruch«, sagte WHO-Mpox-Expertin Rosamund Lewis.
Die WHO versucht mit Informationskampagnen im Grenzgebiet zu Ruanda, Burundi und Uganda, die Bevölkerung über die Gefahren aufzuklären.