Neue Referenzwerte für Eisen, Phosphor und Fluorid |
Juliane Brüggen |
05.04.2024 12:45 Uhr |
Eisenreich sind unter anderem Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und grünes Blattgemüse. Vitamin C fördert die Aufnahme. / Foto: Getty Images/apomares
Neu ist, dass die empfohlene Eisenzufuhr sich bei Mädchen und Frauen am Vorhandensein einer regelmäßigen Menstruation orientiert, auch bei einer frühzeitig einsetzenden Menarche ab 10 Jahren. Der Referenzwert liegt dann bei 16 mg Eisen pro Tag. Ansonsten sind im Alter von 10 bis 13 Jahren 14 mg täglich ausreichend. Für Frauen und Mädchen ab 13 Jahren, die keine Periode haben, zum Beispiel, weil sie Kontrazeptiva einnehmen, gelten hingegen die Referenzwerte der Männer. Diese liegen ab einem Alter von 13 Jahren bei 11 mg pro Tag und damit etwas höher als zuvor (10 mg/Tag).
Postmenopausal und grundsätzlich ab einem Alter von 65 Jahren empfiehlt die DGE Frauen eine tägliche Zufuhr von 14 mg Eisen – einen höheren Wert als bei den Männern. Denn neuere Studien hätten gezeigt, dass die Bioverfügbarkeit von Eisen bei postmenopausalen Frauen niedriger ist als bei Frauen vor der Menopause oder bei Männern.
Für Schwangere empfiehlt die DGE eine Tageszufuhr von 27 mg Eisen – zuvor waren es 30 mg pro Tag – und für Stillende sowie Frauen nach der Geburt 16 mg – zuvor 20 mg pro Tag. Auch bei Säuglingen und Kindern gab es Änderungen. So wird für Säuglinge von vier bis unter 12 Monaten zum Beispiel eine höhere Eisenzufuhr von 11 mg pro Tag empfohlen, zuvor waren es 8 mg.
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Die aktualisierten Werte für Phosphor liegen in allen Altersgruppen niedriger als zuvor. Es handelt sich dabei um Schätzwerte für eine angemessene Zufuhr. Der DGE zufolge leiten sich diese aus dem molaren Gesamtkörperverhältnis von Calcium zu Phosphor ab. Für Erwachsene ab 19 Jahren gelten beispielsweise anstatt 700 mg pro Tag nur noch 550 mg Phosphor pro Tag als angemessen. Bei Jugendlichen ab 13 Jahren werden täglich 660 mg Phosphor als Schätzwert angesetzt – zuvor waren es 1.250 mg.
Ein ausbalanciertes Calcium-Phosphor-Verhältnis sei für den Calciumstoffwechsel entscheidend, so die Fachgesellschaft. Vitamin D sei ebenfalls beteiligt. Die Empfehlung lautet daher: »Bei einer hohen Phosphorzufuhr ist […] auch auf eine adäquate Calcium- und Vitamin-D-Versorgung zu achten.«
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Die Richtwerte für eine angemessene Fluoridgesamtzufuhr dienen der Prävention von Zahnkaries bei gleichzeitig geringem Risiko für dentale Fluorosen. Empfohlen werden zwischen 2,7 und 3,5 mg pro Tag für Jugendliche ab 13 Jahren und Erwachsene (zuvor zwischen 2,9 und 3,8 mg) – je nach Alter und Geschlecht. Eingeschlossen wird die Fluoridzufuhr aus Lebensmitteln einschließlich fluoridiertem Speisesalz, Getränken und Supplementen. Zu beachten ist, dass fluoridierte Zahnpflegeprodukte die Zufuhr erhöhen können, wenn sie verschluckt werden.
*Trinkwasser ist in Deutschland nicht angereichert; 90 Prozent des Trinkwassers enthalten weniger als 0,25 mg/l
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