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Niedriger als bisher

Neue Referenzwerte für Vitamin A

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat gemeinsam mit den Ernährungsgesellschaften aus Österreich und der Schweiz die Referenzwerte für die Vitamin-A-Zufuhr überarbeitet. Diese sind jetzt niedriger als vorher.
PTA-Forum/DGE
18.11.2020  14:00 Uhr

Die empfohlene Zufuhr an Vitamin A für Frauen beträgt 700 µg, für Männer 850 Retinolaktivitätsäquivalent (RAE) pro Tag. Der Referenzwert wird in RAE angegeben, da er die Verwertung von Provitamin-A-Carotinoiden anders als die bisher verwendeten Retinoläquivalente (RE) betrachtet. Neu ist auch, dass für β-Carotin kein separater Referenzwert mehr angegeben wird.

Zur »Vitamin A«-Gruppe zählen neben der zentralen Wirkform Retinol (Vitamin A1) unter anderem Retinal (syn. Vitamin-A-Aldehyd), Retinsäuren (Vitamin-A-Säuren) und Retinylpalmitat (Vitamin-A-Ester) als essenzielle, fettlösliche Nährstoffe, die für zahlreiche biologische Prozesse wie Sehvorgang, Immunfunktion, Zelldifferenzierung und Embryonalentwicklung notwendig sind.

Retinol selbst kann vom menschlichen Körper in andere Wirkformen umgewandelt und als Retinylester gespeichert werden. Dieses sogenannte vorgebildete, fettlösliche Vitamin A ist ausschließlich in tierischen Lebensmitteln enthalten. Gute Quellen sind Leber und daraus hergestellte Wurstwaren sowie Eier, Milch und Milchprodukte und einige Fischarten.

Andere Kriterien zur Bedarfsabschätzung

Pflanzen enthalten eine Reihe von Provitamin-A-Carotinoiden, die in unterschiedlichem Maße zu Vitamin A umgewandelt werden können. β-Carotin ist aufgrund der hohen Umwandlungsrate und der mengenmäßigen Zufuhr das bedeutendste Provitamin A für die menschliche Vitamin-A-Versorgung. Gemüse und Obst wie Karotten, Süßkartoffeln, Kürbis, rote Paprika, Grünkohl, Spinat, Feldsalat sowie Honigmelone, Aprikosen und Mango tragen daher durch ihren Gehalt an Provitamin A zur Vitamin-A-Versorgung bei.

Provitamin-A-Carotinoide sind nicht essenziell, insbesondere bei überwiegend vegetarischer beziehungsweise veganer Ernährung für die Aufrechterhaltung eines adäquaten Vitamin-A-Status aber von besonderer Bedeutung. Für die Sicherstellung einer angemessen Vitamin-A-Zufuhr setzt eine rein pflanzliche Ernährung eine sehr bewusste Ernährungsweise und Lebensmittelauswahl voraus.

Die empfohlene Zufuhr pro Tag lässt sich beispielsweise mit 150 g gegarten Karotten, 150 g gegartem Kürbis und 12 g Rapsöl erreichen. Um Carotinoide optimal zu verwerten, sollten beispielsweise Karotten immer zusammen mit etwas Fett gegessen werden. Pro Mahlzeit reichen 2,4 bis 5 g Fett aus, das entspricht ungefähr einem Teelöffel Öl im Salatdressing oder einem dünn bestrichenen Butterbrot.

Neue Ableitung, neue Referenzwerte

Der Referenzwert für die Vitamin-A-Zufuhr wurde bislang anhand des durchschnittlichen Tagesbedarfs an Vitamin A abgeleitet. Die aktuelle Ableitung legt als wichtigstes Kriterium des Vitamin-A-Bedarfs die Aufrechterhaltung adäquater Vitamin-A-Leberspeicher zugrunde und schätzt den Bedarf anhand der sogenannten Olson-Gleichung. Durch die geänderte Ableitung sind die Referenzwerte niedriger als früher.

Die Provitamin-A-Carotinoide unterliegen Wechselwirkungen mit anderen Nahrungsinhaltsstoffen und besitzen unterschiedliche Bioverfügbarkeits- sowie Umwandlungsraten in die Vitamin-A-Wirkform Retinol. Der RAE berücksichtigt diese Unterschiede stärker. Durch verbesserte Berechnungsgrundlagen des RAE ist kein separater Referenzwert für β-Carotin mehr notwendig, er ist in der empfohlenen Zufuhrmenge enthalten. Beim Vergleich mit den Referenzwerten der Fachgesellschaften Deutschlands, Österreichs und der Schweiz (D-A-CH) ist zu beachten, dass viele Lebensmitteltabellen und Zufuhrempfehlungen einiger anderer Fachgesellschaften den RE verwenden.

Eine Überversorgung ist durch eine hohe Zufuhr von natürlicherweise in Lebensmitteln vorkommendem Vitamin A kaum möglich. Eine unsachgemäße Einnahme von Vitamin-A-Präparaten, zum Beispiel als Nahrungsergänzungsmittel oder ein übermäßiger Verzehr von Leber kann langfristig eine Vitamin-A-Vergiftung mit Leberschäden verursachen.

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