Neue Strategie gegen gefährliche Pilzinfektionen |
Isabel Weinert |
04.04.2025 12:00 Uhr |
siRNA besteht jeweils aus 20 bis 25 Basenpaaren. / © Adobe Stock/petarg
Eine vielversprechende Strategie gegen zunehmend resistente Pilzstämme weltweit fanden jüngst Forschende des Uniklinikums Würzburg. Laut Pressemitteilung kombinierten sie für diesen Zweck einen sogenannten RNAi-Ansatz mit einer optimierten Verabreichungstechnologie aus dem Bereich der Nanomedizin. Sie verpackten kleine interferierende RNAs (siRNAs) mit Amphotericin B in anionische Liposomen.
Die siRNAs schalten lebenswichtige Pilzgene aus. Das hemmt das Wachstum des krankmachenden Pilzes. Amphotericin B wiederum steigert die Durchlässigkeit der Pilz-Zellwände, sodass siRNAs besser hindurch gelangen können. Befördert werden sie von anionischen Liposomen als winzigen Fettbläschen mit einer negativen Ladung. In den Pilzzellen selbst hemmen die siRNAs drei für das Pilzwachstum wichtige Gene. »Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass diese Methode das Pilzwachstum stark reduziert, und belegen erstmals die Wirksamkeit von siRNA als Mittel gegen Pilzinfektionen beim Menschen«, fasst Seniorautor Professor Dr. Andreas Beilhack von der Medizinischen Klinik und Poliklinik II in der Pressemitteilung des UKW zusammen.
siRNA steht für »Small interfering RNA«. Dabei handelt es sich um RNA-Moleküle aus 20 bis 25 Basenpaaren, die jedoch nicht für Proteine kodieren, sondern sich an komplementäre RNA-Moleküle binden und damit deren Funktionstüchtigkeit verhindern.