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Orphan Drug

Neuer Antikörper gegen Lymphome

Mit Mogamulizumab (Poteligeo® 4 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung, Kyowa Kirin) kam Mitte Juni ein Krebsarzneimittel zur Behandlung von Mycosis fungoides und Sézary-Syndrom auf den Markt, also eine neue Behandlungsoption für kutane T-Zell-Lymphome.
Sven Siebenand
18.06.2020  12:30 Uhr

Lymphome können sich entweder aus B- oder aus T-Lymphozyten entwickeln. Kutane T-Zell-Lymphome manifestieren sich in der Haut und schreiten normalerweise langsam voran. Die meisten Patienten sind bei Beginn der Erkrankung älter als 50 Jahre. Am häufigsten sind die Arten Mycosis fungoides und das Sézary-Syndrom. Dennoch ist der neue Antikörper ein Orphan Drug und darf bei jenen Betroffenen zum Einsatz kommen, die mindestens eine vorherige systemische Therapie erhalten haben.

Die Zielstruktur von Mogamulizumab ist ein neuer Angriffsort, der Rezeptor CCR4, der auf der Oberfläche maligner T-Lymphozyten überexprimiert wird und für das Voranschreiten der Erkrankung von Bedeutung ist. Nach Binden von Mogamulizumab an den CCR4-Rezeptor werden natürliche Killerzellen aktiviert, die die Krebszellen zerstören. Mediziner sprechen von einer Antikörper-abhängigen zellulären Zytotoxizität (ADCC), die ausgelöst wird.

Die empfohlene Dosis des Antikörpers beträgt 1 mg/kg Körpergewicht als intravenöse Infusion über mindestens 60 Minuten. Die Anwendung erfolgt wöchentlich an den Tagen 1, 8, 15 und 22 des ersten 28-tägigen Zyklus. Anschließend erfolgen die Infusionen alle zwei Wochen an den Tagen 1 und 15 jedes nachfolgenden 28-tägigen Zyklus bis zum Fortschreiten der Erkrankung oder inakzeptabler Toxizität.

Für die erste Infusion wird eine Prämedikation mit einem Antipyretikum und Antihistaminikum empfohlen. Wenn eine Infusionsreaktion auftritt, ist die Prämedikation auch bei den nachfolgenden Infusionen zu verabreichen. Bei Auftreten bestimmter schwerwiegender Nebenwirkungen kann der Arzt die Behandlung unter- oder abbrechen oder die Dosis herabsetzen.

Die am häufigsten berichteten schwerwiegenden Nebenwirkungen waren Pneumonie, Fieber und Reaktionen im Zusammenhang mit einer Infusion und Phlegmonen. Gebärfähige Frauen und zeugungsfähige Männer sollten während der Behandlung mit Poteligeo und danach für mindestens sechs Monate eine wirksame Verhütung anwenden. Aus Vorsichtsgründen sollte eine Anwendung von Mogamulizumab bei Schwangeren vermieden werden. In den ersten Tagen nach der Geburt könnte der Antikörper in die Muttermilch übergehen. In diesem Zeitraum kann ein Risiko für das gestillte Kind nicht ausgeschlossen werden. Danach könnte Poteligeo laut Fachinformation bei klinischer Notwendigkeit während der Stillzeit eingesetzt werden. Das Orphan Drug ist im Kühlschrank bei 2 bis 8 Grad Celsius zu lagern.

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