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Neues bei Migräne und Angioödemen

Anfang März kamen zwei neue Wirkstoffe auf den Markt. Beide werden zur Prophylaxe eingesetzt. Einer zur Vorbeugung von Attacken eines hereditären Angioödems und der andere zur Migräneprophylaxe.
Sven Siebenand
13.03.2025  10:00 Uhr

Für die Arbeit in der Apotheke wird zukünftig vor allem Atogepant (Aquipta® 10 und 60 mg Tabletten, Abbvie) eine Rolle spielen. Zugelassen ist es zur Prophylaxe von Migräne bei Erwachsenen mit mindestens vier Migränetagen pro Monat.

Ganz aufgeklärt ist der Wirkmechanismus des neuen Wirkstoffs noch nicht. Man weiß jedoch, dass Atogepant selektiv und mit hoher Affinität an den Rezeptor des Neuropeptids Calcitonin-Gene-Related Peptide (CGRP), einem der entscheidenden Botenstoffe in der Pathophysiologie der Migräne, bindet. Dadurch inhibiert der Wirkstoff bestimmte Schmerz- und Entzündungsprozesse im Kopfbereich. Nachdem vor einigen Jahr bereits CGRP-Rezeptor-Antikörper sowie CGRP-Antikörper für die Migräneprophylaxe auf den Markt gekommen sind, gibt es mit Atogepant nun einen oral verfügbaren CGRP-Rezeptorantagonisten im Handel.

Die empfohlene Dosis beträgt einmal täglich 60 mg. Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz sollte die Dosis auf 10 mg reduziert werden. Dialyse-Patienten sollten die Dosis nach der Dialyse einnehmen.

Auch Wechselwirkungen können eine Dosisanpassung auf 10 mg pro Tag erforderlich machen. Dies ist bei der gemeinsamen Gabe von Atogepant mit starken CYP3A4-Hemmern (zum Beispiel Ketoconazol, Itraconazol, Clarithromycin und Ritonavir) oder mit Organo-Anion-Transporter-Polypeptide-(OATP-)Inhibitoren (zum Beispiel Rifampicin, Ciclosporin und Ritonavir) der Fall.

Bei schwerer Leberinsuffizienz wird empfohlen, auf Atopgepant zu verzichten. Ebenso sollten Schwangere und Frauen im gebärfähigen Alter, die nicht verhüten, den CGRP-Rezeptorantagonisten nicht einnehmen. In der Stillzeit ist eine Entscheidung zu treffen, ob auf Atogepant verzichtet oder das Stillen unterbrochen wird.

Die häufigsten beobachteten Nebenwirkungen von Atogepant sind Übelkeit, Verstopfung und Fatigue/Somnolenz. Aufgrund Letztgenanntem sollten Patienten vor dem Führen eines Fahrzeugs oder dem Bedienen von Maschinen vorsichtig sein, bis sie hinreichend sicher sind, dass Atogepant ihre Leistungsfähigkeit nicht beeinträchtigt.

In der Fachinformation ist ferner ein Warnhinweis zu schwerwiegenden Überempfindlichkeitsreaktionen zu finden, die unter Atogepant berichtet wurden. Die meisten seien innerhalb von 24 Stunden nach der ersten Einnahme des Wirkstoffs aufgetreten. Bei Auftreten von Symptomen einer Überempfindlichkeit sollen Patienten den Wirkstoff sofort absetzen.

Atogepant ist gemäß Anwendungsgebiet voll verordnungs- und erstattungsfähig. Zukünftig könnte auch die Migräne-Akuttherapie als Einsatzgebiet für den Wirkstoff hinzukommen. Studien dazu laufen bereits. Mit Rimegepant gibt es einen anderen oralen CGRP-Rezeptorantagonisten. Dieser ist bereits für Prophylaxe und Akuttherapie der Migräne in der EU zugelassen. Auf dem deutschen Markt ist er aber noch nicht.

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