Nicht alkoholische Fettleber kann jeden treffen |
Eine medikamentöse Therapie gibt es bislang nicht. Stattdessen muss im individuellen Fall die jeweilige Ursache gefunden und angegangen werden. Das bedeutet für die meisten Menschen, den Lebensstil anzupassen. »Im klinischen Alltag wird immer wieder deutlich, dass normgewichtige Patienten mit einer Fettleber häufig besondere Vorlieben für gezuckerte Softdrinks und Süßigkeiten haben«, berichtet Hofmann. »In erster Linie empfehle ich eine mediterrane Diät und den Verzicht auf Kohlenhydrate, besonders auf Getränke, die Fructose enthalten.« Eine Gewichtsabnahme kann auch bei einem BMI im Normalbereich helfen: »Bei etwa 5 Prozent der Patienten können wir trotz vermeintlichem Normalgewicht durch eine Reduktion des Körpergewichts gute Erfolge sehen«, erzählt der Experte. Unerlässlich ist regelmäßige Bewegung, um fehlende Muskelmasse wieder aufzubauen. »Empfehlenswert ist dabei, dreimal pro Woche mindestens 30 Minuten einer körperlichen Aktivität nachzugehen, das kann je nach Vorliebe und körperlicher Konstitution zum Beispiel Yoga, Joggen, Schwimmen, Walking oder Kraftsport sein.« Damit Patienten am Ball bleiben, ist es wichtig, dass die Ernährungs- und Bewegungsziele erreichbar erscheinen.
Die Leber ist das einzige Organ, das seine Zellmasse innerhalb weniger Wochen komplett regenerieren kann, selbst wenn mehr als die Hälfte des Organs zerstört oder entfernt worden ist. Woher diese Regenerationsfähigkeit kommt, ist bis heute nicht vollständig erforscht. Experimentelle Studien geben Hinweise darauf, dass möglicherweise der erhöhte Blutfluss und die mechanische Erweiterung der Blutgefäße in der verkleinerten beziehungsweise geschädigten Leber ein Auslöser darstellt. Dadurch werden mehr Wachstumssignale wie der Hepatocyte Growth Factor (HGF) freigesetzt. Hat die Leber wieder ihre normale Größe erreicht, normalisiert sich der Blutfluss wieder und das Wachstum stoppt.