Nicht (nur) nach dem Geruch gehen |
Isabel Weinert |
02.04.2025 17:00 Uhr |
Riecht das Kraut beim Zerreiben zwischen den Fingern deutlich nach Knoblauch? Dann ist das ein Indiz dafür, die richtige Pflanze gesammelt zu haben. Doch sicher ist der Geruchstest allein nicht, denn auch die Finger können intensiv nach Bärlauch riechent. / © Getty Images/Westend61
Aufzeichnungen des BfR und der Giftinformationszentren (GIZ) zeigen: Verwechslungen beim Bärlauch sammeln münden immer wieder in Vergiftungen, schlimmstenfalls mit einem tödlichen Ende. »Wir raten daher, im Zweifelsfall auf den Verzehr zu verzichten«, sagt Professor Matthias Greiner, Leiter der Abteilung Exposition am BfR in der Pressemitteilung des Instituts.
In aller Regel lasse sich Bärlauch von giftigen, ihm ähnlich sehenden Pflanzen unterscheiden, indem man die Blätter zwischen den Fingern verreibt und daran riecht. Riecht es nach Knoblauch, dann spricht das für Bärlauch. Doch Vorsicht: Es können auch die Finger sein, die durch die Berührung mit Bärlauch zuvor nach der Pflanze riechen können! Dann sei die Identifizierung nicht zweifelsfrei möglich. Deshalb rät das BfR: Wer Bärlauch sammeln möchte, sollte die Pflanze gut kennen.
Zu den giftigen Doppelgängern des Bärlauchs zählen Maiglöckchen oder Herbszeitlose. Vergiftungsfälle treten vor allem im April und im Mai auf, so das BfR. Deshalb sollten Menschen, die selbst gesammelten vermeintlichen Bärlauch genossen haben und danach gesundheitliche Probleme bekommen, rasch ein Giftinformationszentrum befragen oder einen Arzt aufsuchen.
Erste Hilfe-Maßnahmen bei Vergiftungsfällen für unterwegs bietet die kostenlose BfR-App »Vergiftungsunfälle bei Kindern«. Ein Verzeichnis der Giftinformationszentren findet sich zudem bei der Pharmazeutischen Zeitung.