Nicht ohne Teilzeitkräfte machbar |
Katja Egermeier |
28.02.2023 16:00 Uhr |
Vor allem bei den weniger beliebten Nacht- und Notdiensten stehen Apothekeninhaber mit vielen Teilzeitkräften vor einem Problem. / Foto: Adobe Stock/ Dan Race
So hat die Umfrage laut IFH ergeben, dass Teilzeitarbeit seitens des Apothekenpersonals nicht nur beliebt, sondern für Deutschlands Apotheken sogar überlebenswichtig ist: Etwa zwei Drittel der über 160 im Februar befragten Apothekeninhaber gaben an, deutlich mehr als die Hälfte ihrer Angestellten in Teilzeit zu beschäftigen (68 Prozent). Dass der Weiterbetrieb ihrer Apotheke ohne Teilzeitkräfte nicht mehr sicherzustellen sei, hätten 92 Prozent der Befragten geantwortet.
Das bringt den Teilzeitkräften eine hohe Wertschätzung ein – und dennoch: Mehr als zwei Drittel der Inhaber (69 Prozent) würden sich mehr Vollzeitkräfte in ihrer Apotheke wünschen, so das IFH. Die Gründe liegen auf der Hand: Der größere Anteil der Teilzeitkräfte (60 Prozent) ist der Umfrage zufolge an bestimmte Arbeitszeiten gebunden und daher häufig nicht flexibel einsetzbar. Das führe vor allem nachmittags, am Wochenende und bei Nacht- und Notdiensten zu Engpässen und erschwere die Personaleinsatzplanung. In 36 Prozent der betrachteten Apotheken habe das schon zu Konflikten mit Vollzeitkräften geführt, die häufig die unbeliebten Arbeitszeiten ausfüllen müssten (59 Prozent).
Aufseiten der Angestellten überwiegen offenbar die Vorteile eines Arbeitsmodells in Teilzeit – vor allem hinsichtlich der Vereinbarkeit von Beruf mit Familie und Freizeit. Das hätten auch die befragten Apothekeninhaber zu rund 90 Prozent bestätigt und angegeben, ihre Angestellten zudem durch kurzfristige Arbeitszeitenplanung, Wochenendfreistellung oder eine Kinderbetreuung und Kindergartenzuschüsse zu unterstützen. Die Verantwortung für eine bessere Kinderbetreuung zugunsten von Vollzeitstellen muss der Umfrage zufolge nach fast einhelliger Meinung (89 Prozent) jedoch bei der Politik liegen.