Noch keine flächendeckende Versorgung mit Cannabis |
Carolin Lang |
08.10.2020 16:00 Uhr |
Damit sich Cannabis als Therapieoption durchsetzt, braucht es laut Reussmann unter anderem eine fachliche Aufklärung aller Beteiligten, eine permanente Lieferfähigkeit sowie Produkte von gleichbleibender Qualität. Auch die Transparenz zu Cultivaren und Terpenen hält er in diesem Zusammenhang für wichtig. »Nur wenn alle Beteiligten wissen, um welche Pflanze es sich handelt, und die auch immer möglichst gleichbleibt, kann ich das Ganze irgendwann als fundierte Therapieoption ansehen«, so Reussmann.
Die Cultivare bezeichnet den Stamm, die Genetik und den Ursprung der Pflanze. Cannabis ist ein Vielstoffgemisch und enthält neben Cannabinoiden auch Terpene wie Limonen, Pinen, Linalool, Caryophyllen und Myrcen. Jedem dieser Terpene wird eine potenzielle Eigenschaft und Wirkung zugesprochen. Somit könnten sie das Therapieansprechen beeinflussen. Insgesamt sei die Studienlage jedoch noch zu dünn um hier genaue Aussagen treffen zu können.
Auch Dolfen bestätigte die Bedeutung der Terpene. So hätten Patienten mit verschiedenen Blüten, die zwar gleich viel THC und CBD enthielten, aber unterschiedliche Terpen-Profile hatten, mehr oder weniger große Therapieerfolge erzielen können, berichtete sie. Die weitere Erforschung der Terpene sollte daher in jedem Fall Bestandteil von Studien sein, betonte Reussmann.