Null Alkohol auch in der Stillzeit? |
Katja Egermeier |
09.12.2024 10:00 Uhr |
Alkohol sollte nicht nur während der Schwangerschaft, sondern auch danach in der Stillzeit möglichst tabu sein. / © Adobe Stock/Jaroslav Moravcik
Wie das Netzwerk berichtet, ist die Datenlage zu den langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen von Alkoholkonsum in der Stillzeit noch unklar. Sicher sei jedoch, dass der Alkohol in die Muttermilch übergeht und den kindlichen Organismus belasten oder schädigen kann. Am höchsten ist die Alkoholkonzentration in der Muttermilch etwa eine halbe bis eine Stunde nach dem Konsum, ist etwas dazu gegessen worden, nach 60 bis 90 Minuten. Der Abbau des Alkohols hängt von der aufgenommenen Alkoholmenge, dem Körpergewicht der Stillenden und der individuellen Stoffwechselleistung ab.
»Die Leber des Säuglings ist noch nicht ausgereift und kann den Alkohol nur langsam abbauen«, erklärt das BZfE, zum dem das Netzwerk Gesund ins Leben gehört. Klinische Studien hätten zudem gezeigt, dass Alkoholkonsum der Mutter den Schlaf-Wach-Rhythmus des Kindes verändern kann. Manche Kinder schliefen in den ersten Stunden nach dem Füttern zwar häufiger, aber kürzer. Andere Kinder schliefen insgesamt weniger und weinten dafür mehr.
Auch auf die Stillfähigkeit der Mutter hat Alkohol Einfluss. Er beeinflusst die Hormone, die für das Stillen wichtig sind – und das so lange, wie sich Alkohol im Blut der Mutter befindet. So werde nach dem Alkoholkonsum – je nach Menge – weniger Oxytocin ausgeschüttet, was den Milchspende-Reflex verzögern und zu weniger Milch führen kann. »Anders als oft geglaubt, regt Alkohol damit die Milchbildung nicht an«, so das Netzwerk, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, Schwangere und junge Eltern mit wichtigen Informationen zu unterstützen.
»Alkohol und Stillen passen nicht gut zusammen, darin sind sich die Fachgesellschaften einig und auch in unseren Handlungsempfehlungen weisen wir darauf hin«, sagt Maria Flothkötter, Leiterin des Netzwerks Gesund ins Leben. Empfohlen wird daher, nicht nur in der Schwangerschaft, sondern auch in der Stillzeit Alkohol zu vermeiden.
Quelle: www.bzfe.de