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Maiglöckchen

Nur vermeintlich unschuldig

Die Blüten wirken zart und lieblich, der Duft betörend: Maiglöckchen, volkstümlich auch Augenkraut, Glasblümli oder Maischellen genannt, sind schön, wohlriechend – und sehr giftig. Ihr hübsches Äußeres sollte uns ihre Gefährlichkeit, die ihr den Titel »Giftpflanze des Jahres 2012« eingebracht hat, nicht vergessen lassen.
AutorKontaktKatja Egermeier
Datum 08.05.2019  10:00 Uhr

Botanik und Bestimmung

Die etwa 20 cm hohe Pflanze, mit ihren oval-lanzettlichen, ganzrandigen Blättern steht meist in größeren Gruppen, am liebsten halbschattig und sieht dem essbaren Bärlauch zum Verwechseln ähnlich. Ihre stark dufteten Blüten sind glöckchenförmig, reinweiß und traubig am Blütenstand angeordnet.

Vorkommen und Verbreitung

Maiglöckchen sind in ganz Europa verbreitet. Sie bevorzugen lichte Laub- und Mischwälder, Gebüsche und Bergwiesen, werden aber häufig auch als Zierpflanze in Gärten gepflanzt und in Blumensträußen verwendet.

Gifte und Gefahren

Der Verzehr von Blüten, Früchten oder den Blättern kann starke Vergiftungserscheinungen auslösen. Typisch sind Herz- und Pulsrasen, Schwindel, Übelkeit, Durchfall und verlangsamte Atmung. Bei schweren Vergiftungen könnte es zu einem Herzstillstand kommen. Es kommt in der Regel jedoch nur zu Übelkeit und Erbrechen.

Der Duft von Maiglöckchen kann in schlecht durchlüfteten Räumen bei Menschen mit Allergien zu starken Kopfschmerzen, Atemnot und Hautreizungen führen.

Aufgrund der Verwechslungsgefahr von Bärlauch mit den Blättern der Maiglöckchen wird während der Bärlauchblüte vom Sammeln der Gewürzpflanze abgeraten. Zu dieser Zeit wachsen häufig auch die giftigen Maiglöckchenblätter an denselben Standorten.

Grad der Gefährlichkeit

Stark giftig

Vergiftung, was tun?

Erste Hilfe ist in der Regel nicht notwendig. Erst ab dem Verzehr von fünf Beeren sollte eine Entgiftung eingeleitet und ein Arzt aufgesucht werden. In diesem Fall empfiehlt sich neben der Giftentfernung eine Gabe von Aktivkohle, eine Überwachung der Herzaktion und eine symptomatische Therapie.

Giftpflanze mit Heilwirkung

Als Heilpflanze wurde das Maiglöckchen erstmals Anfang des 15. Jahrhunderts in der Handschrift »Von den gebrannten Wässern« von Gabriel von Lebenstein erwähnt. Er schrieb ihm unter anderem herz- und organstärkende Wirkung, Abhilfe bei Wehenschwäche, Lepra, Atemwegsbeschwerden, Wassersucht, Menstruationsbeschwerden und Heiserkeit zu. Die Palette der Indikationen wurde bis zum 18. Jahrhundert noch vielfältiger. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist das Maiglöckchen jedoch fast völlig aus den Lehrbüchern der Arzneimittellehre verschwunden.

Im 20. Jahrhundert fand die Pflanze meist Verwendung bei der Behandlung der Herzinsuffizienz, wurde jedoch bald durch besser dosierbare, synthetische Arzneimittel abgelöst. Heute sind Maiglöckchenextrakte nur noch in Mischpräparaten mit anderen Pflanzendrogen oder in Homöopathika enthalten.

Gut zu wissen

Auf Maiglöckchenduft stehen nicht nur Blumenfreunde und Waldspaziergänger, sondern auch menschliche Spermien. Was zunächst wie ein Scherz klingt, ist wissenschaftlich belegt: Spermien besitzen einen Rezeptor, der auf Maiglöckchenduft reagiert. Denn dieser ähnelt dem Molekül, das Eizellen aussenden, um Spermien anzulocken.

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