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Verordnungskaskade bei Gabapentin
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Ödem nur selten als Nebenwirkung erkannt

Bleibt ein Symptom als Nebenwirkung unerkannt, kann dies zur unnötigen Verordnung eines weiteren Medikaments führen. Eine Studie hat dies am Beispiel der Gabapentinoide untersucht.
AutorKontaktPZ
Datum 11.12.2025  16:00 Uhr

Nicht nur Unkenntnis

Welche Gründe könnte es dafür geben – außer dass manchen Ärzten die potenzielle Nebenwirkung schlicht nicht bekannt ist? Die Autoren nennen vier:

  1. Ärzte priorisieren wichtige Diagnosen wie eine Herzschwäche, die die Forschenden als eine Do-not-miss-Diagnose bezeichnen,
  2. Ärzte und Patienten empfinden die weitere Diagnostik und die Verordnung eines neuen Medikaments als aktiveres Vorgehen als die systematische Beurteilung der bestehenden Medikation,
  3. Zeitmangel aufseiten der Ärzte,
  4. mangelnde Kommunikation zwischen unterschiedlichen Ärzten: In zwei Drittel der Fälle wurde das Gabapentinoid von einem anderen Arzt verschrieben als das Diuretikum.

Alle diese Gründe dürften nicht nur bei Verordnern in den USA eine Rolle spielen, sondern auch hierzulande. Einschränkend weisen die Autoren jedoch darauf hin, dass ihre Erhebung keine Rückschlüsse über die absolute Häufigkeit dieser Verordnungskaskade zulassen. Es wurde nämlich nicht erfasst, wie häufig ein Gabapentinoid bei Auftreten eines Ödems wieder abgesetzt wurde, sodass eine Diuretika-Therapie gar nicht erst nötig wurde.

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