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Kinderlebensmittel im Test

»Ohne Zuckerzusatz« ist immer noch zu süß

Werbebotschaften, die kaum Zucker versprechen, klingen erstmal gesund – Eltern greifen dann oft eher zu. Doch was steckt wirklich in Quetschie, Riegel und Flakes? Das fanden Verbraucherschützer heraus.
dpa
22.05.2025  14:00 Uhr

Botschaften wie »Ohne Zuckerzusatz«, »Süße nur aus Früchten« oder »mit Apfelsüße« stehen oft auf bunten Kinderprodukten. Sie suggerieren Eltern, dass es sich dabei um eine gesündere Wahl handelt. Ob sich in solchen Produkten tatsächlich geringere Zuckermengen finden, wollte die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz wissen und startete einen Marktcheck.

Von 68 Kinderlebensmitteln aus den Produktkategorien Quetschie, Riegel, Kekse, Fertigsoßen (Ketchup) und Frühstückscerealien, die die Süße-Werbebotschaften tragen, wurde der Zuckergehalt erfasst. Denn ein Zuviel an freiem Zucker ist besonders bei Kindern schnell erreicht und begünstigt die Entstehung von Übergewicht, Diabetes, Herz- und Kreislauf-Erkrankungen sowie Karies.

Frucht- und Getreideriegel so süß wie Schokolade

Die untersuchten Kinderlebensmittel mit den Botschaften zu weniger Süße können dennoch beträchtliche Zuckermengen enthalten, so das Fazit der Verbraucherschützer. Insbesondere Riegel mit dem Süße-Claim »Ohne Zuckerzusatz« und »Süße nur aus Früchten« sowie Kekse mit dem Süße-Claim »Ohne Zuckerzusatz« wiesen hohe Zuckergehalte auf. Hier lagen die durchschnittlichen Zuckergehalte zwischen 18 und 37 Gramm Zucker pro 100 Gramm.

Die höchsten Zuckergehalte wiesen Produkte mit dem Süße-Claim »Süße nur aus Früchten« aus der Kategorie Riegel auf. Hierbei handelte es sich überwiegend um Frucht- oder Getreideriegel. Einige davon hatten ähnlich hohe Zuckergehalte wie Schokoladenriegel. Damit liegt zwar rechtlich kein Verstoß vor, aber den Käufern werde durch Süße-Claims ein zuckerarmes Produkt suggeriert, so die Verbraucherschützer.

Auch bei Ketchup und Fertigsoßen zeigte sich, dass einige Produkte mit dem Süße-Versprechen »Ohne Zuckerzusatz« mehr eine Süßigkeit als eine Würzsauce darstellen. Laut Weltgesundheitsorganisation WHO sollte Ketchup, der sich in seiner Aufmachung an Kinder richtet, überhaupt keinen zugesetzten Zucker enthalten.

Auf »weniger süß« ist kein Verlass

Bei genauerer Betrachtung der Zutatenlisten werde deutlich, dass man sich bei dem Süße-Claim »Süße nur aus Früchten« nicht immer darauf verlassen könne, dass nur Fruchtzucker enthalten ist. In einigen Produkten findet sich in der Zutatenliste Magermilchpulver oder Agavendicksaft. Der prozentuale größte Anteil (82 Prozent) der Fruchtsüße ist hingegen auf Apfel als Zutat zurückzuführen. Am zweithäufigsten wird Banane (53 Prozent) als Zutat eingesetzt.

Vor allem der Süße-Claim »Süße nur aus Früchten« vermittelt den Eindruck, dass es sich nur um ›natürlichen‹ Zucker handelt und dieser gesünder sei. Aus ernährungsphysiologischer Sicht spiele es allerdings keine Rolle, aus welcher Quelle Zucker stammt – auch Fruchtzucker ist nicht gesünder, erklären die Ernährungsexperten. Der niedrigste durchschnittliche Zuckergehalt kam in Kinder-Frühstückscerealien mit dem Süße-Claim »Süße nur aus Früchten« vor.

Nicht auf Werbebotschaften, sondern auf Zutatenliste vertrauen

Zum aktuellen Zeitpunkt könne Eltern daher nicht empfohlen werden, auf Süße-Claims wie »Ohne Zuckerzusatz« und »Süße nur aus Früchten« zu vertrauen, wenn sie für ihre Sprösslinge auf der Suche nach zuckerarmen Produkten sind, so die Verbraucherschützer.

Stattdessen raten sie, immer einen Blick auf die Zutatenliste und die Nährwerttabelle zu werfen. Denn diese allein gäben Aufschluss über die enthaltenen Zuckerarten und -mengen. Als Richtwert eigne sich hierbei der Grenzwert der Weltgesundheitsorganisation WHO von maximal 12,5 Gramm Zucker pro 100 Gramm.

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