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Transplantation

Organmangel spitzt sich zu

In Deutschland ist der Mangel an Spenderorganen eklatant. Das Bündnis ProTransplant plant eine Verfassungsbeschwerde und erklärt, warum Tierorgane zurzeit keine Alternative sind.
AutorKontaktBarbara Döring
Datum 31.05.2024  16:00 Uhr

Problem Tierorgan

Angesichts des Spendermangels stellt sich die Frage, inwieweit Xenotransplantationen, bei der lebende Zellen, Gewebe oder Organe von Tieren auf den Menschen übertragen werden, die Probleme lösen könnten. »Die Diskrepanz zwischen der Zahl der Spenderorgane in Deutschland und dem Ausland ist so gigantisch, dass wir nach medizinischen Alternativen suchen«, sagte Professor Dr. Rainer Blasczyk, Direktor des Instituts für Transfusionsmedizin und Transplantat Engineering an der Medizinischen Hochschule Hannover.

Schweine dienen prinzipiell als Spender, da sie physiologisch dem Menschen ähnlich sind. Doch jeder Mensch habe natürlicherweise Antikörper gegen Schweinezellen, sodass es bei einer Transplantation eines Schweineorgans zur Abstoßung kommt, erläuterte Blasczyk. Ein Schweineorgan kann deshalb nur transplantiert werden, wenn bestimmte Zellmerkmale der Schweinezellen beseitigt sind. Darüber hinaus gibt es neben weiteren immunologischen Hürden auch Gerinnungsprobleme. So ist die gerinnungshemmende Ausstattung auf der Oberfläche von Gefäßen beim Schwein nicht mit den Gerinnungsfaktoren des Menschen kompatibel.

Um Abstoßungsreaktionen bei der Transplantation von Schweineorganen zu verhindern, muss das Erbgut des Spendertieres verändert werden. Dabei müssten nicht nur Schweinegene ausgeschaltet, sondern auch menschliche Gene eingeführt werden, erläuterte Blasczyk. Obwohl Transplantationen in den USA mit Schweinen durchgeführt wurden, die zehnfach gentechnisch verändert waren, brachten sie keinen langfristigen Erfolg. Der erste Patient, dem ein Schweineherz in den USA transplantiert wurde, überlebte zwei Monate, ein weiterer Patient im darauffolgenden Jahr sechs Wochen. Bei beiden Patienten gab es starke Abstoßungsreaktionen, in einem Fall zudem eine Infektion. Kürzlich machte die Transplantation einer Schweineniere in den USA Schlagzeilen. Doch auch diesmal gewann der Patient nur knapp zwei Monate Lebenszeit.

Ein weiteres Problem einer Xenotransplantation seien die Kosten, so Blasczyk. Ein transgenes Schwein koste zurzeit 700.000 US-Dollar. Dagegen sei eine Nierenspende von Mensch zu Mensch viel kostengünstiger als eine Dialyse. Bei einer Xenotransplantation gelte dies Argument nicht. Ungeklärt sei zudem, wo die Schweineorgane herkommen sollten. Bislang gibt es nur zwei Firmen in den USA, die entsprechende Genveränderungen durchführen. Hinzu kommt, dass die Transplantation eines Schweineorgans aufgrund von Kreuzreaktionen bei einer späteren Transplantation eines menschlichen Organs das Risiko einer Abstoßung erhöhe. Die Xenotransplantation sei sehr interessant, betonte Blasczyk, der selbst dazu forscht. Sie stecke jedoch noch tief im Experimentalstadium und könnte höchstens als Überbrückung einer Notsituation dienen. Weder aus medizinischer noch aus wirtschaftlicher Sicht sei sie eine nahe Lösung oder Rechtfertigung für die Politik, die Widerspruchsregelung hinauszuschieben und Patienten weiter auf ein Spenderorgan warten zu lassen.

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